Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.APRILIS. 4. Hyacynthus Tuberosus. Wird auch der Jndianische Asphodelus genandt/ Wenn man solche Blumen mit dem Geschirr in Es findet sich auch eine knorrichte Hyacynthe ro- Jm Sommer muß sie fleißig alle Abend begossen Zeit
APRILIS. 4. Hyacynthus Tuberoſus. Wird auch der Jndianiſche Aſphodelus genandt/ Wenn man ſolche Blumen mit dem Geſchirr in Es findet ſich auch eine knorrichte Hyacynthe ro- Jm Sommer muß ſie fleißig alle Abend begoſſen Zeit
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APRILIS.
4. Hyacynthus Tuberoſus.
Wird auch der Jndianiſche Aſphodelus genandt/
treibt aus dem Gipffel ihres Stengels eine Aehren
mit vielen Blumen/ welche nicht alle zugleich/ ſon-
dern nach Art der ſonſt ſchoͤnſten und rareſten Sa-
chen/ ſo ſich ſelten ſehen laſſen/ eroͤffnen ſich ſolcher
Blumen auff einmahl nicht uͤber vier oder ſechs/ und
dieſe vergleichen ſich an der Weiſſe und an der Ge-
ſtalt den weiſſen Orientaliſchen Hyacinthen/ und ſind
deren Spitzlein uͤber das noch ein wenig umgebogen/
an der Groͤſſe aber uͤbertreffen ſie ſolche doppelt/ und
wiewohl in dem Bluͤhen/ indeme ſich die folgenden
eroͤffnen/ die erſten weich werden/ ſo ſind ſie doch
gleichwohl ſo wehrhafftig/ daß ſie nicht allein den gan-
tzen Sommer/ ſondern auch den Herbſt durch/ die
Zierde ihrer annehmlichen Schoͤnheit herfuͤr
bringen.
Wenn man ſolche Blumen mit dem Geſchirr in
ein Zimmer traͤgt/ Fenſter und Thuͤren zumachet/ ge-
ben ſie ſo einen lieblichen Geruch von ſich/ daß das
gantze Zimmer lange Zeit davon wohl riechet. Die
erſt zu uns uͤbergebracht werden/ bluͤhen ungleich
beſſer/ als die/ ſo ſchon eine Zeitlang im Lande ge-
weſen.
Es findet ſich auch eine knorrichte Hyacynthe ro-
ther Farbe/ ſo aber gar ſehr rahr. Die erſt erwehnte
will einen meiſt ſonnichten Ort haben/ in gute zähe
fette Erde gepflantzt ſeyn/ und muß in ein Geſchirr
drey oder vier Finger tieff geſetzt werden.
Jm Sommer muß ſie fleißig alle Abend begoſſen
werden/ im Winter gar nicht/ aber in Fruͤhlings-
Zeit
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