Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. VII. Von der besondern Erde etc.
Späne von Eichen-Holtz und continuirt mit solcher
Umwechselung biß die Grube gantz wieder zugefüllet
und lassets den Winter über biß auff den Frühling
also verrotten.

Wiewohl auch fast bey jeden Blumen-Gewächs
in andern folgenden Cap. was sie vor Erde erfor-
dern/ wird Errinnerung geschehen: So liebet doch
Martagon, Hyacinthen/ Crocus, Narcissen/ Fritila-
rien/ Iris bulbosa, Tulpen/ Colchicum, Aphodillen etc.
eine geringe trockene/ hingegen Aloe hepatica, & A-
mericana, Ficus Indica, Jucca gloriosa, Ranunculi, A-
nemone, Dens caninus, &c.
eine mittelmäßige Erde.

Jnsgemein müssen die Blumen-Bette von 6.
zu 6. Jahren ihrer Erde entblöst und mit frischer
guter Erde/ nach Erforderung der Sorten zum we-
nigsten eines Fusses tieff/ beschüttet werden/ massen
sonsten solcher Grund/ weil er nicht gemistet wird/
sich allgemach in eine nichts nütze Sand-Erde/ wo-
raus unmöglich was gutes wachsen kan/ degeneriren
würde/ und schickt sich sehr wohl zu solchen Beschüt-
ten die gemeine Kraut-Garten Erde/ welche das
Jahr vorher wohl ist gemistet/ in solcher Zeit von
Regen und Sonne macerirt, und durch die darin
gewachsenen Kräuter/ mit Heraußziehung der crudi-
tät
und Grobheit gantz geschlacht gemacht worden.

Zu den Gefässen/ darein Blumen sollen gese-
tzet werden/ wird die Erde solcher Gestallt bereitet:
Man nimmt verrottete Sägespän-Erde/ von welcher
kurtz vorhero ist gemeldet worden/ durchsichtet die-
selbe fein klein/ untermenget sie mit etwas Sand/
und setzet darein die schönen Blumen/ auch andere
köstliche Gewächse.

CAP.

Cap. VII. Von der beſondern Erde ꝛc.
Späne von Eichen-Holtz und continuirt mit ſolcher
Umwechſelung biß die Grube gantz wieder zugefuͤllet
und laſſets den Winter uͤber biß auff den Fruͤhling
alſo verrotten.

Wiewohl auch faſt bey jeden Blumen-Gewaͤchs
in andern folgenden Cap. was ſie vor Erde erfor-
dern/ wird Errinnerung geſchehen: So liebet doch
Martagon, Hyacinthen/ Crocus, Narciſſen/ Fritila-
rien/ Iris bulboſa, Tulpen/ Colchicum, Aphodillen ꝛc.
eine geringe trockene/ hingegen Aloe hepatica, & A-
mericana, Ficus Indica, Jucca glorioſa, Ranunculi, A-
nemone, Dens caninus, &c.
eine mittelmaͤßige Erde.

Jnsgemein muͤſſen die Blumen-Bette von 6.
zu 6. Jahren ihrer Erde entbloͤſt und mit friſcher
guter Erde/ nach Erforderung der Sorten zum we-
nigſten eines Fuſſes tieff/ beſchuͤttet werden/ maſſen
ſonſten ſolcher Grund/ weil er nicht gemiſtet wird/
ſich allgemach in eine nichts nuͤtze Sand-Erde/ wo-
raus unmoͤglich was gutes wachſen kan/ degeneriren
wuͤrde/ und ſchickt ſich ſehr wohl zu ſolchen Beſchuͤt-
ten die gemeine Kraut-Garten Erde/ welche das
Jahr vorher wohl iſt gemiſtet/ in ſolcher Zeit von
Regen und Sonne macerirt, und durch die darin
gewachſenen Kraͤuter/ mit Heraußziehung der crudi-
tät
und Grobheit gantz geſchlacht gemacht worden.

Zu den Gefaͤſſen/ darein Blumen ſollen geſe-
tzet werden/ wird die Erde ſolcher Geſtallt bereitet:
Man nim̃t verrottete Sgeſpn-Erde/ von welcher
kurtz vorhero iſt gemeldet worden/ durchſichtet die-
ſelbe fein klein/ untermenget ſie mit etwas Sand/
und ſetzet darein die ſchoͤnen Blumen/ auch andere
koͤſtliche Gewchſe.

CAP.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0040" n="24"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. VII.</hi><hi rendition="#b">Von der be&#x017F;ondern Erde &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
Späne von Eichen-Holtz und <hi rendition="#aq">continuirt</hi> mit &#x017F;olcher<lb/>
Umwech&#x017F;elung biß die Grube gantz wieder zugefu&#x0364;llet<lb/>
und la&#x017F;&#x017F;ets den Winter u&#x0364;ber biß auff den Fru&#x0364;hling<lb/>
al&#x017F;o verrotten.</p><lb/>
          <p>Wiewohl auch fa&#x017F;t bey jeden Blumen-Gewa&#x0364;chs<lb/>
in andern folgenden Cap. was &#x017F;ie vor Erde erfor-<lb/>
dern/ wird Errinnerung ge&#x017F;chehen: So liebet doch<lb/><hi rendition="#aq">Martagon,</hi> Hyacinthen/ <hi rendition="#aq">Crocus,</hi> Narci&#x017F;&#x017F;en/ Fritila-<lb/>
rien/ <hi rendition="#aq">Iris bulbo&#x017F;a,</hi> Tulpen/ <hi rendition="#aq">Colchicum,</hi> Aphodillen &#xA75B;c.<lb/>
eine geringe trockene/ hingegen <hi rendition="#aq">Aloe hepatica, &amp; A-<lb/>
mericana, Ficus Indica, Jucca glorio&#x017F;a, Ranunculi, A-<lb/>
nemone, Dens caninus, &amp;c.</hi> eine mittelma&#x0364;ßige Erde.</p><lb/>
          <p>Jnsgemein mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Blumen-Bette von 6.<lb/>
zu 6. Jahren ihrer Erde entblo&#x0364;&#x017F;t und mit fri&#x017F;cher<lb/>
guter Erde/ nach Erforderung der Sorten zum we-<lb/>
nig&#x017F;ten eines Fu&#x017F;&#x017F;es tieff/ be&#x017F;chu&#x0364;ttet werden/ ma&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;on&#x017F;ten &#x017F;olcher Grund/ weil er nicht gemi&#x017F;tet wird/<lb/>
&#x017F;ich allgemach in eine nichts nu&#x0364;tze Sand-Erde/ wo-<lb/>
raus unmo&#x0364;glich was gutes wach&#x017F;en kan/ <hi rendition="#aq">degeneri</hi>ren<lb/>
wu&#x0364;rde/ und &#x017F;chickt &#x017F;ich &#x017F;ehr wohl zu &#x017F;olchen Be&#x017F;chu&#x0364;t-<lb/>
ten die gemeine Kraut-Garten Erde/ welche das<lb/>
Jahr vorher wohl i&#x017F;t gemi&#x017F;tet/ in &#x017F;olcher Zeit von<lb/>
Regen und Sonne <hi rendition="#aq">macerirt,</hi> und durch die darin<lb/>
gewach&#x017F;enen Kra&#x0364;uter/ mit Heraußziehung der <hi rendition="#aq">crudi-<lb/>
tät</hi> und Grobheit gantz ge&#x017F;chlacht gemacht worden.</p><lb/>
          <p>Zu den Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ darein Blumen &#x017F;ollen ge&#x017F;e-<lb/>
tzet werden/ wird die Erde &#x017F;olcher Ge&#x017F;tallt bereitet:<lb/>
Man nim&#x0303;t verrottete S<hi rendition="#fr">a&#x0364;</hi>ge&#x017F;p<hi rendition="#fr">a&#x0364;</hi>n-Erde/ von welcher<lb/>
kurtz vorhero i&#x017F;t gemeldet worden/ durch&#x017F;ichtet die-<lb/>
&#x017F;elbe fein klein/ untermenget &#x017F;ie mit etwas Sand/<lb/>
und &#x017F;etzet darein die &#x017F;cho&#x0364;nen Blumen/ auch andere<lb/>
ko&#x0364;&#x017F;tliche Gew<hi rendition="#fr">a&#x0364;</hi>ch&#x017F;e.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">CAP.</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0040] Cap. VII. Von der beſondern Erde ꝛc. Späne von Eichen-Holtz und continuirt mit ſolcher Umwechſelung biß die Grube gantz wieder zugefuͤllet und laſſets den Winter uͤber biß auff den Fruͤhling alſo verrotten. Wiewohl auch faſt bey jeden Blumen-Gewaͤchs in andern folgenden Cap. was ſie vor Erde erfor- dern/ wird Errinnerung geſchehen: So liebet doch Martagon, Hyacinthen/ Crocus, Narciſſen/ Fritila- rien/ Iris bulboſa, Tulpen/ Colchicum, Aphodillen ꝛc. eine geringe trockene/ hingegen Aloe hepatica, & A- mericana, Ficus Indica, Jucca glorioſa, Ranunculi, A- nemone, Dens caninus, &c. eine mittelmaͤßige Erde. Jnsgemein muͤſſen die Blumen-Bette von 6. zu 6. Jahren ihrer Erde entbloͤſt und mit friſcher guter Erde/ nach Erforderung der Sorten zum we- nigſten eines Fuſſes tieff/ beſchuͤttet werden/ maſſen ſonſten ſolcher Grund/ weil er nicht gemiſtet wird/ ſich allgemach in eine nichts nuͤtze Sand-Erde/ wo- raus unmoͤglich was gutes wachſen kan/ degeneriren wuͤrde/ und ſchickt ſich ſehr wohl zu ſolchen Beſchuͤt- ten die gemeine Kraut-Garten Erde/ welche das Jahr vorher wohl iſt gemiſtet/ in ſolcher Zeit von Regen und Sonne macerirt, und durch die darin gewachſenen Kraͤuter/ mit Heraußziehung der crudi- tät und Grobheit gantz geſchlacht gemacht worden. Zu den Gefaͤſſen/ darein Blumen ſollen geſe- tzet werden/ wird die Erde ſolcher Geſtallt bereitet: Man nim̃t verrottete Saͤgeſpaͤn-Erde/ von welcher kurtz vorhero iſt gemeldet worden/ durchſichtet die- ſelbe fein klein/ untermenget ſie mit etwas Sand/ und ſetzet darein die ſchoͤnen Blumen/ auch andere koͤſtliche Gewaͤchſe. CAP.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/40
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/40>, abgerufen am 04.05.2024.