Helmholtz, Hermann von: Über die Erhaltung der Kraft. Berlin, 1847.einander vernichtet werden könne, möchte noch nicht zu *) S. Melloni in Poggd. Ann. Bd. LVII. S. 300. Brücke in Ann.
Bd. LXV. 593. einander vernichtet werden könne, möchte noch nicht zu *) S. Melloni in Poggd. Ann. Bd. LVII. S. 300. Brücke in Ann.
Bd. LXV. 593. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0034" n="24"/> einander vernichtet werden könne, möchte noch nicht zu<lb/> entscheiden sein. Die Absorption der Wärmestrahlen wird<lb/> von einer proportionalen Wärmeentwicklung begleitet; in<lb/> wiefern die letztere einem gewissen Kraftäquivalente ent-<lb/> spreche, werden wir im nächsten Abschnitt behandeln. Die<lb/> Erhaltung der Kraft würde stattfinden, wenn so viel Wärme,<lb/> als in dem ausstrahlenden Körper verschwindet, in dem<lb/> bestrahlten wiedererscheint, vorausgesetzt, dass keine Ab-<lb/> leitung stattfinde, und kein Theil der Strahlung anderswo-<lb/> hin gelangt. Das Theorem ist bei den Versuchen über<lb/> Wärmestrahlung bisher wohl vorausgesetzt worden, doch<lb/> sind mir keine Versuche zu seiner Begründung bekannt.<lb/> Bei der Absorption der Lichtstrahlen durch die unvollkom-<lb/> men oder gar nicht durchsichtigen Körper kennen wir<lb/> dreierlei Vorgänge. Zuerst nehmen die phosphorescirenden<lb/> Körper das Licht in solcher Weise in sich auf, dass sie es<lb/> nachher wieder als Licht entlassen können. Zweitens schei-<lb/> nen die meisten, vielleicht alle Lichtstrahlen Wärme zu er-<lb/> regen. Der Annahme von der Identität der wärmenden,<lb/> leuchtenden und chemischen Strahlen des Spectrum sind in<lb/> der neueren Zeit die scheinbaren Hindernisse immer mehr<lb/> aus dem Wege geräumt <note place="foot" n="*)">S. <hi rendition="#i">Melloni</hi> in <hi rendition="#i">Poggd</hi>. Ann. Bd. LVII. S. 300. <hi rendition="#i">Brücke</hi> in Ann.<lb/> Bd. LXV. 593.</note>, nur scheint das Wärmeäquiva-<lb/> lent der chemischen und leuchtenden Strahlen ein höchst<lb/> geringes zu sein im Vergleich zu ihrer intensiven Wirkung<lb/> auf das Auge. Sollte sich die Gleichartigkeit dieser ver-<lb/> schieden wirkenden Strahlungen aber nicht bestätigen, so<lb/> würden wir allerdings das Ende der Lichtbewegung für ein<lb/> unbekanntes erklären müssen. In vielen Fällen drittens er-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [24/0034]
einander vernichtet werden könne, möchte noch nicht zu
entscheiden sein. Die Absorption der Wärmestrahlen wird
von einer proportionalen Wärmeentwicklung begleitet; in
wiefern die letztere einem gewissen Kraftäquivalente ent-
spreche, werden wir im nächsten Abschnitt behandeln. Die
Erhaltung der Kraft würde stattfinden, wenn so viel Wärme,
als in dem ausstrahlenden Körper verschwindet, in dem
bestrahlten wiedererscheint, vorausgesetzt, dass keine Ab-
leitung stattfinde, und kein Theil der Strahlung anderswo-
hin gelangt. Das Theorem ist bei den Versuchen über
Wärmestrahlung bisher wohl vorausgesetzt worden, doch
sind mir keine Versuche zu seiner Begründung bekannt.
Bei der Absorption der Lichtstrahlen durch die unvollkom-
men oder gar nicht durchsichtigen Körper kennen wir
dreierlei Vorgänge. Zuerst nehmen die phosphorescirenden
Körper das Licht in solcher Weise in sich auf, dass sie es
nachher wieder als Licht entlassen können. Zweitens schei-
nen die meisten, vielleicht alle Lichtstrahlen Wärme zu er-
regen. Der Annahme von der Identität der wärmenden,
leuchtenden und chemischen Strahlen des Spectrum sind in
der neueren Zeit die scheinbaren Hindernisse immer mehr
aus dem Wege geräumt *), nur scheint das Wärmeäquiva-
lent der chemischen und leuchtenden Strahlen ein höchst
geringes zu sein im Vergleich zu ihrer intensiven Wirkung
auf das Auge. Sollte sich die Gleichartigkeit dieser ver-
schieden wirkenden Strahlungen aber nicht bestätigen, so
würden wir allerdings das Ende der Lichtbewegung für ein
unbekanntes erklären müssen. In vielen Fällen drittens er-
*) S. Melloni in Poggd. Ann. Bd. LVII. S. 300. Brücke in Ann.
Bd. LXV. 593.
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