Helmholtz, Hermann von: Über die Erhaltung der Kraft. Berlin, 1847.Wird ein Stahlstück dem vertheilenden Magneten un- Electromagnetismus. Die electrodynamischen Er- *) Poggd. Ann. LXVII. 31. **) Ann. LXIV. 1.
Wird ein Stahlstück dem vertheilenden Magneten un- Electromagnetismus. Die electrodynamischen Er- *) Poggd. Ann. LXVII. 31. **) Ann. LXIV. 1.
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Wird ein Stahlstück dem vertheilenden Magneten un-
magnetisch genähert, und behält es beim Entfernen den
erlangten Magnetismus, so wird dabei — ½W an mecha-
nischer Arbeit verloren, dafür ist der nunmehrige Magnet
auch im Stande — ½W Arbeit mehr zu leisten, als es das
Stahlstück vorher konnte.
Electromagnetismus. Die electrodynamischen Er-
scheinungen sind zurückgeführt worden von Ampère auf
anziehende und abstossende Kräfte der Stromelemente, deren
Intensität von der Geschwindigkeit und Richtung der Ströme
abhängt. Seine Herleitung umfasst aber die Inductions-
erscheinungen nicht. Letztere sind dagegen zugleich mit
den electrodynamischen von W. Weber zurückgeführt worden
auf anziehende und abstossende Kräfte der electrischen
Fluida selbst, deren Intensität abhängt von der Näherungs-
oder Entfernungsgeschwindigkeit und der Zunahme derselben.
Für jetzt ist noch keine Hypothese aufgefunden worden,
vermöge deren man diese Erscheinungen auf constante
Centralkräfte zurückführen könnte. Die Gesetze der indu-
cirten Ströme sind von Neumann *) entwickelt worden, in-
dem er die experimentell für ganze Ströme gefundenen
Gesetze von Lenz auf die kleinsten Theilchen derselben
übertrug, und dieselben stimmen bei geschlossenen Strö-
men mit den Entwicklungen von Weber überein. Ebenso
stimmen die Gesetze von Ampère und Weber für die electro-
dynamischen Wirkungen geschlossener Ströme mit der Her-
leitung derselben aus Rotationskräften von Grassmann **).
Weiter giebt uns auch die Erfahrung keine Aufschlüsse,
*) Poggd. Ann. LXVII. 31.
**) Ann. LXIV. 1.
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