Helmholtz, Hermann von: Über die Erhaltung der Kraft. Berlin, 1847.ebenso viel Wärme erzeugt, wenn dieselbe unmittelbar durch ebenso viel Wärme erzeugt, wenn dieselbe unmittelbar durch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0081" n="71"/> ebenso viel Wärme erzeugt, wenn dieselbe unmittelbar durch<lb/> die chemische Verwandtschaft geschieht, als wenn es mit<lb/> Platin eine Kette bildet, und dass ein electrischer Strom,<lb/> der einen Magneten in Ablenkung erhält, ebenso viel<lb/> chemische und thermische Wirkungen erzeuge als ohne<lb/> diese Ablenkung. Dass <hi rendition="#i">Matteucci</hi> diese Thatsachen als<lb/> Einwürfe betrachtet, rührt von einem vollständigen Miss-<lb/> verstehen der Ansicht her, welche er widerlegen will, wie<lb/> sich aus einem Vergleich mit unserer Darstellung dieser<lb/> Verhältnisse sogleich ergiebt. Dann führt er zwei calo-<lb/> rimetrische Versuche an über die Wärme, welche bei der<lb/> Verbindung von Aetzbaryt mit concentrirter oder verdünn-<lb/> ter Schwefelsäure sich entwickelt, und über die, welche<lb/> in einem Drathe in Gasen von verschiedenem Abkühlungs-<lb/> vermögen durch denselben electrischen Strom erzeugt wird,<lb/> wobei jene Masse und der Drath bald glühend werden, bald<lb/> nicht. Er findet diese Wärmemengen im ersteren Fall nicht<lb/> kleiner als im letzteren. Wenn man aber die Unvollkom-<lb/> menheit unserer calorimetrischen Vorrichtungen bedenkt, so<lb/> kann es nicht auffallen, dass Unterschiede der Abkühlung<lb/> durch Strahlung nicht bemerkt werden, welche davon her-<lb/> rühren könnten, dass diese Strahlung je nach der leuchten-<lb/> den oder nicht leuchtenden Natur derselben die umgebenden<lb/> diathermanen Mittel leichter oder schwerer durchdringt. In<lb/> dem ersteren Versuche von <hi rendition="#i">Matteucci</hi> geschieht die Ver-<lb/> einigung des Baryts mit der Schwefelsäure noch dazu in<lb/> einem nicht diathermanen Gefässe von Blei, wo die leuch-<lb/> tenden Strahlen gar nicht einmal herausdringen können.<lb/> Die Unvollkommenheiten von <hi rendition="#i">Matteucci’s</hi> Methoden bei<lb/> diesen Messungen können wir daher wohl unerwähnt<lb/> lassen.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [71/0081]
ebenso viel Wärme erzeugt, wenn dieselbe unmittelbar durch
die chemische Verwandtschaft geschieht, als wenn es mit
Platin eine Kette bildet, und dass ein electrischer Strom,
der einen Magneten in Ablenkung erhält, ebenso viel
chemische und thermische Wirkungen erzeuge als ohne
diese Ablenkung. Dass Matteucci diese Thatsachen als
Einwürfe betrachtet, rührt von einem vollständigen Miss-
verstehen der Ansicht her, welche er widerlegen will, wie
sich aus einem Vergleich mit unserer Darstellung dieser
Verhältnisse sogleich ergiebt. Dann führt er zwei calo-
rimetrische Versuche an über die Wärme, welche bei der
Verbindung von Aetzbaryt mit concentrirter oder verdünn-
ter Schwefelsäure sich entwickelt, und über die, welche
in einem Drathe in Gasen von verschiedenem Abkühlungs-
vermögen durch denselben electrischen Strom erzeugt wird,
wobei jene Masse und der Drath bald glühend werden, bald
nicht. Er findet diese Wärmemengen im ersteren Fall nicht
kleiner als im letzteren. Wenn man aber die Unvollkom-
menheit unserer calorimetrischen Vorrichtungen bedenkt, so
kann es nicht auffallen, dass Unterschiede der Abkühlung
durch Strahlung nicht bemerkt werden, welche davon her-
rühren könnten, dass diese Strahlung je nach der leuchten-
den oder nicht leuchtenden Natur derselben die umgebenden
diathermanen Mittel leichter oder schwerer durchdringt. In
dem ersteren Versuche von Matteucci geschieht die Ver-
einigung des Baryts mit der Schwefelsäure noch dazu in
einem nicht diathermanen Gefässe von Blei, wo die leuch-
tenden Strahlen gar nicht einmal herausdringen können.
Die Unvollkommenheiten von Matteucci’s Methoden bei
diesen Messungen können wir daher wohl unerwähnt
lassen.
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