Herbart, Johann Friedrich: Erinnerung an die Göttingische Katastrophe im Jahr 1837. Königsberg, 1842.
sehr lange ist sie abgelaufen, -- wo der Weg Oder was hat das constitutionelle Deutsch- Es ist leider nicht mehr etwas Besonde- In einem sehr bekannt gewordenen Arti-
sehr lange ist sie abgelaufen, — wo der Weg Oder was hat das constitutionelle Deutsch- Es ist leider nicht mehr etwas Besonde- In einem sehr bekannt gewordenen Arti- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p> <hi rendition="#aq"><pb facs="#f0028" n="24"/> sehr lange ist sie abgelaufen, — wo der Weg<lb/> von einer Universität zur andern offen stand;<lb/> wo man einen edeln Wetteifer in allen Thei-<lb/> len des gelehrten Deutschlands für die sicher-<lb/> ste Bürgschaft fortdauernden wissenschaftlichen<lb/> Strebens ansah. Damals kam man von allen<lb/> Seiten auf den Universitäten zusammen. Seit<lb/> wann sind die zuvor offenen Wege theilweise<lb/> gesperrt? Seit wann giebt es besondere Re-<lb/> gierungs-Bevollmächtigte? Und warum? Ist<lb/> das jetzt schon vergessen?</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#aq">Oder was hat das constitutionelle Deutsch-<lb/> land an neuen Hoffnungen darzubieten? Meint<lb/> man, dass solche Formen, die an republikani-<lb/> sche Einrichtungen erinnern, mehr Freiheit der<lb/> Meinungen für die Jugendlehrer darbieten, als<lb/> die rein monarchischen? Im demokratischen<lb/> Athen trank Socrates den Giftbecher. Es ist<lb/> bekannt und ganz natürlich, dass gerade in<lb/> den sogenannten Freistaaten, wo die öffentli-<lb/> che Meinung sich ihrer Wichtigkeit am mei-<lb/> sten bewusst ist, die Werkstäten der Meinung<lb/> am schärfsten bewacht und beargwohnt werden.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#aq">Es ist leider nicht mehr etwas Besonde-<lb/> res und Neues, den Saamen des Argwohns<lb/> auszustreuen; er ist schon da!</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#aq">In einem sehr bekannt gewordenen Arti-<lb/> kel, in Galignanis Messenger, vom 18. No-<lb/></hi> </p> </div> </body> </text> </TEI> [24/0028]
sehr lange ist sie abgelaufen, — wo der Weg
von einer Universität zur andern offen stand;
wo man einen edeln Wetteifer in allen Thei-
len des gelehrten Deutschlands für die sicher-
ste Bürgschaft fortdauernden wissenschaftlichen
Strebens ansah. Damals kam man von allen
Seiten auf den Universitäten zusammen. Seit
wann sind die zuvor offenen Wege theilweise
gesperrt? Seit wann giebt es besondere Re-
gierungs-Bevollmächtigte? Und warum? Ist
das jetzt schon vergessen?
Oder was hat das constitutionelle Deutsch-
land an neuen Hoffnungen darzubieten? Meint
man, dass solche Formen, die an republikani-
sche Einrichtungen erinnern, mehr Freiheit der
Meinungen für die Jugendlehrer darbieten, als
die rein monarchischen? Im demokratischen
Athen trank Socrates den Giftbecher. Es ist
bekannt und ganz natürlich, dass gerade in
den sogenannten Freistaaten, wo die öffentli-
che Meinung sich ihrer Wichtigkeit am mei-
sten bewusst ist, die Werkstäten der Meinung
am schärfsten bewacht und beargwohnt werden.
Es ist leider nicht mehr etwas Besonde-
res und Neues, den Saamen des Argwohns
auszustreuen; er ist schon da!
In einem sehr bekannt gewordenen Arti-
kel, in Galignanis Messenger, vom 18. No-
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