Herbart, Johann Friedrich: Erinnerung an die Göttingische Katastrophe im Jahr 1837. Königsberg, 1842.Herr Hofrath Albrecht, der zweimal mein "Diejenigen, welche unsern Schritt um des Wie kommt denn wohl Unser-Einer, der Herr Hofrath Albrecht, der zweimal mein „Diejenigen, welche unsern Schritt um des Wie kommt denn wohl Unser-Einer, der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0032" n="28"/> <p> <hi rendition="#aq">Herr Hofrath <hi rendition="#g">Albrecht,</hi> der zweimal mein<lb/> College war, (in Königsberg und in Göttingen)<lb/> ist gewiss von meiner aufrichtigen Hochach-<lb/> tung für seine Person zu fest überzeugt, um<lb/> es mir als einen Mangel derselben auszulegen,<lb/> wenn ich in Hinsicht der obwaltenden Mei-<lb/> nungs-Verschiedenheit seiner Darstellung des<lb/> Fragepunkts zuerst erwähne. Er sagt gleich<lb/> im Anfange seiner bekannten Schrift:</hi> </p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">„Diejenigen, welche unsern Schritt um des<lb/> „willen tadeln, weil wir seine Erfolglosig-<lb/> „keit oder die Nachtheile, die er für die<lb/> „Universität gehabt hat, voraussehen sollten,<lb/> „oder weil er über den Beruf des Profes-<lb/> „sors hinaus gehe, stehen auf einem, von<lb/> „dem unsrigen so durchaus verschiedenen<lb/> „Standpunkte in der Würdigung dessen, wa-<lb/> „rum es sich handelte, dass wir jedem Ver-<lb/> „suche der Vereinigung entsagen, und<lb/> „schweigendes Hinnehmen des Tadels<lb/> „vorziehen.‟</hi> </quote> </cit><lb/> <p> <hi rendition="#aq">Wie kommt denn wohl Unser-Einer, der<lb/> eben nur Professor ist, und den die Welt für<lb/> weiter nichts gelten lässt, über den Stand-<lb/> punkt seines Berufs hinaus? Etwa durch ei-<lb/> nen blossen Gedankensprung? Gerade für Pro-<lb/> fessoren wäre das ein bedeutender Vorwurf;<lb/> es liegt wesentlich in ihrem Berufe, gegen<lb/></hi> </p> </div> </body> </text> </TEI> [28/0032]
Herr Hofrath Albrecht, der zweimal mein
College war, (in Königsberg und in Göttingen)
ist gewiss von meiner aufrichtigen Hochach-
tung für seine Person zu fest überzeugt, um
es mir als einen Mangel derselben auszulegen,
wenn ich in Hinsicht der obwaltenden Mei-
nungs-Verschiedenheit seiner Darstellung des
Fragepunkts zuerst erwähne. Er sagt gleich
im Anfange seiner bekannten Schrift:
„Diejenigen, welche unsern Schritt um des
„willen tadeln, weil wir seine Erfolglosig-
„keit oder die Nachtheile, die er für die
„Universität gehabt hat, voraussehen sollten,
„oder weil er über den Beruf des Profes-
„sors hinaus gehe, stehen auf einem, von
„dem unsrigen so durchaus verschiedenen
„Standpunkte in der Würdigung dessen, wa-
„rum es sich handelte, dass wir jedem Ver-
„suche der Vereinigung entsagen, und
„schweigendes Hinnehmen des Tadels
„vorziehen.‟
Wie kommt denn wohl Unser-Einer, der
eben nur Professor ist, und den die Welt für
weiter nichts gelten lässt, über den Stand-
punkt seines Berufs hinaus? Etwa durch ei-
nen blossen Gedankensprung? Gerade für Pro-
fessoren wäre das ein bedeutender Vorwurf;
es liegt wesentlich in ihrem Berufe, gegen
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