Herbart, Johann Friedrich: Psychologie als Wissenschaft. Bd. 1. Königsberg, 1824.Puncte beschleunigt werden. Aber sobald derselbe er- Dieses muss jetzo durch Rechnung näher bestimmt Es sey zuerst c neben a und b auf der sta- von a gehemmt seyn acb2s:(acb2+bca2+a2b2) - b - - bca2s:(acb2+bca2+a2b2) - c - - a2b2s:(acb2+bca2+a2b2). Im Zeittheilchen dt drängt zum Sinken erstlich der Puncte beschleunigt werden. Aber sobald derselbe er- Dieses muſs jetzo durch Rechnung näher bestimmt Es sey zuerst c neben a und b auf der sta- von a gehemmt seyn acβ2σ:(acβ2+bcα2+α2β2) ‒ b ‒ ‒ bcα2σ:(acβ2+bcα2+α2β2) ‒ c ‒ ‒ α2β2σ:(acβ2+bcα2+α2β2). Im Zeittheilchen dt drängt zum Sinken erstlich der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0273" n="253"/> Puncte beschleunigt werden. Aber sobald derselbe er-<lb/> reicht ist, entsteht ein solches Streben, und wächst bey<lb/> fortgehendem Sinken; von da an ist der Verlauf des Er-<lb/> eignisses im Allgemeinen wie oben, nur daſs <hi rendition="#i">c</hi> nicht auf<lb/> die Schwelle, sondern bis zu seinem statischen Puncte<lb/> getrieben wird.</p><lb/> <p>Dieses muſs jetzo durch Rechnung näher bestimmt<lb/> werden. Wir knüpfen dieselbe an den §. 69., wegen der<lb/> unfehlbar vorhandenen Verschmelzung nach der Hem-<lb/> mung; und nehmen auch hier die abkürzende Voraus-<lb/> setzung <hi rendition="#g">voller</hi> Hemmung an; zwar nicht eben, um der<lb/> ziemlich eng begränzten Verschmelzung vor der Hem-<lb/> mung auszuweichen, sondern weil über die Einführung<lb/> verschiedener Hemmungsgrade in die Rechnung, nach<lb/> den frühern Auseinandersetzungen wohl kein Zweifel mehr<lb/> walten kann.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Es sey zuerst <hi rendition="#i">c</hi> neben <hi rendition="#i">a</hi> und <hi rendition="#i">b</hi> auf der sta-<lb/> tischen Schwelle</hi>. So ist bey voller Hemmung die<lb/> neu entstehende Hemmungssumme gewiſs = <hi rendition="#i">c</hi>. Die Ver-<lb/> hältnisse, worin sie vertheilt wird, sind aus §. 69., (wo<lb/><hi rendition="#i">γ</hi>=<hi rendition="#i">c</hi>) <hi rendition="#i">acβ</hi><hi rendition="#sup">2</hi>, <hi rendition="#i">bcα</hi><hi rendition="#sup">2</hi>, <hi rendition="#i">α</hi><hi rendition="#sup">2</hi><hi rendition="#i">β</hi><hi rendition="#sup">2</hi>. Ist also nach Verlauf der<lb/> Zeit <hi rendition="#i">t</hi> das Gehemmte =<hi rendition="#i">σ</hi>, so wird alsdann</p><lb/> <list> <item>von <hi rendition="#i">a</hi> gehemmt seyn <hi rendition="#i">acβ</hi><hi rendition="#sup">2</hi><hi rendition="#i">σ</hi>:(<hi rendition="#i">acβ</hi><hi rendition="#sup">2</hi>+<hi rendition="#i">bcα</hi><hi rendition="#sup">2</hi>+<hi rendition="#i">α</hi><hi rendition="#sup">2</hi><hi rendition="#i">β</hi><hi rendition="#sup">2</hi>)</item><lb/> <item>‒ <hi rendition="#i">b</hi> ‒ ‒ <hi rendition="#i">bcα</hi><hi rendition="#sup">2</hi><hi rendition="#i">σ</hi>:(<hi rendition="#i">acβ</hi><hi rendition="#sup">2</hi>+<hi rendition="#i">bcα</hi><hi rendition="#sup">2</hi>+<hi rendition="#i">α</hi><hi rendition="#sup">2</hi><hi rendition="#i">β</hi><hi rendition="#sup">2</hi>)</item><lb/> <item>‒ <hi rendition="#i">c</hi> ‒ ‒ <hi rendition="#i">α</hi><hi rendition="#sup">2</hi><hi rendition="#i">β</hi><hi rendition="#sup">2</hi><hi rendition="#i">σ</hi>:(<hi rendition="#i">acβ</hi><hi rendition="#sup">2</hi>+<hi rendition="#i">bcα</hi><hi rendition="#sup">2</hi>+<hi rendition="#i">α</hi><hi rendition="#sup">2</hi><hi rendition="#i">β</hi><hi rendition="#sup">2</hi>).</item> </list><lb/> <p>Im Zeittheilchen <hi rendition="#i">dt</hi> drängt zum Sinken erstlich der<lb/> Rest der Hemmungssumme, <hi rendition="#i">c—σ</hi>, dann aber auch das<lb/> Wieder-Aufstreben von <hi rendition="#i">a</hi> und <hi rendition="#i">b</hi>. Dieses zwar wirkt zu-<lb/> nächst nur gegen <hi rendition="#i">c</hi>, allein dadurch wird die Spannung<lb/> von <hi rendition="#i">c</hi> vermehrt, und durch seinen Widerstand wirft es<lb/> den erlittenen Druck auf <hi rendition="#i">a</hi> und <hi rendition="#i">b</hi> zurück. Ueberhaupt<lb/> kann das Sinken von <hi rendition="#i">c</hi> wohl beschleunigt werden, aber<lb/> dann muſs auch das Sinken von <hi rendition="#i">a</hi> und <hi rendition="#i">b</hi> rascher gehn,<lb/> denn die einmal in den Kräften gegründeten Hemmungs-<lb/> verhältnisse können nicht verletzt werden. Nun beträgt<lb/> das Wieder-Aufstreben von <hi rendition="#i">a</hi> und <hi rendition="#i">b</hi> so viel als ihr Ge-<lb/> hemmtes unter dem statischen Puncte; und da sie von<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [253/0273]
Puncte beschleunigt werden. Aber sobald derselbe er-
reicht ist, entsteht ein solches Streben, und wächst bey
fortgehendem Sinken; von da an ist der Verlauf des Er-
eignisses im Allgemeinen wie oben, nur daſs c nicht auf
die Schwelle, sondern bis zu seinem statischen Puncte
getrieben wird.
Dieses muſs jetzo durch Rechnung näher bestimmt
werden. Wir knüpfen dieselbe an den §. 69., wegen der
unfehlbar vorhandenen Verschmelzung nach der Hem-
mung; und nehmen auch hier die abkürzende Voraus-
setzung voller Hemmung an; zwar nicht eben, um der
ziemlich eng begränzten Verschmelzung vor der Hem-
mung auszuweichen, sondern weil über die Einführung
verschiedener Hemmungsgrade in die Rechnung, nach
den frühern Auseinandersetzungen wohl kein Zweifel mehr
walten kann.
Es sey zuerst c neben a und b auf der sta-
tischen Schwelle. So ist bey voller Hemmung die
neu entstehende Hemmungssumme gewiſs = c. Die Ver-
hältnisse, worin sie vertheilt wird, sind aus §. 69., (wo
γ=c) acβ2, bcα2, α2β2. Ist also nach Verlauf der
Zeit t das Gehemmte =σ, so wird alsdann
von a gehemmt seyn acβ2σ:(acβ2+bcα2+α2β2)
‒ b ‒ ‒ bcα2σ:(acβ2+bcα2+α2β2)
‒ c ‒ ‒ α2β2σ:(acβ2+bcα2+α2β2).
Im Zeittheilchen dt drängt zum Sinken erstlich der
Rest der Hemmungssumme, c—σ, dann aber auch das
Wieder-Aufstreben von a und b. Dieses zwar wirkt zu-
nächst nur gegen c, allein dadurch wird die Spannung
von c vermehrt, und durch seinen Widerstand wirft es
den erlittenen Druck auf a und b zurück. Ueberhaupt
kann das Sinken von c wohl beschleunigt werden, aber
dann muſs auch das Sinken von a und b rascher gehn,
denn die einmal in den Kräften gegründeten Hemmungs-
verhältnisse können nicht verletzt werden. Nun beträgt
das Wieder-Aufstreben von a und b so viel als ihr Ge-
hemmtes unter dem statischen Puncte; und da sie von
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