Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herbart, Johann Friedrich: Psychologie als Wissenschaft. Bd. 1. Königsberg, 1824.

Bild:
<< vorherige Seite

A--x--m durchlaufen. Wegen gleichförmiger Bewe-
gung ist nun
[Formel 1] [Formel 2]

In dem Zeittheilchen dt, während welches die fort-
rückende Wahrnehmung sich im Puncte M befindet (d. h.
diejenige Vorstellung hervorbringt, welche in dem gan-
zen Continuum die Stelle M einnimmt), wird zugleich
ein Quantum von R gegeben (nämlich von der Vorstel-
lung, welcher die Stelle R zukommt). Denn R hat ge-
gen M den Hemmungsgrad x, folglich mit ihm einen
Grad der Gleichartigkeit =1--x; oder A--x, in so fern
die Einheit der Gleichartigkeit denselben Ausdruck ihrer
Grösse bekommt wie die Einheit des Gegensatzes. Da
dieses in allen Zeittheilchen Statt gefunden, während
welcher das von P ausgegangene Wahrnehmen bis zu
der jetzigen Stelle gekommen ist: so giebt es ein Inte-
gral, welches ausdrückt, wieviel von R schon vor-
her, als enthalten in den frühern, dem R zum
Theil gleichartigen Vorstellungen, gegeben ist,
ehe der veränderliche Punct M, oder, wenn
man will, ehe der veste Punct R selbst, er-
reicht wird
. Dieses Integral zu bestimmen, ist eine
nothwendige Vorbereitung zur Auflösung unserer Auf-
gabe.

Für bekannte Bedeutungen, von ph, b, z, haben wir
folgende Gleichung:
[Formel 3] oder [Formel 4]
woraus [Formel 5]
und [Formel 6]

Nun rücke der Punct M vor, bis er in R eintrifft;
alsdann ist [Formel 7] , und

A—x—m durchlaufen. Wegen gleichförmiger Bewe-
gung ist nun
[Formel 1] [Formel 2]

In dem Zeittheilchen dt, während welches die fort-
rückende Wahrnehmung sich im Puncte M befindet (d. h.
diejenige Vorstellung hervorbringt, welche in dem gan-
zen Continuum die Stelle M einnimmt), wird zugleich
ein Quantum von R gegeben (nämlich von der Vorstel-
lung, welcher die Stelle R zukommt). Denn R hat ge-
gen M den Hemmungsgrad x, folglich mit ihm einen
Grad der Gleichartigkeit =1—x; oder A—x, in so fern
die Einheit der Gleichartigkeit denselben Ausdruck ihrer
Gröſse bekommt wie die Einheit des Gegensatzes. Da
dieses in allen Zeittheilchen Statt gefunden, während
welcher das von P ausgegangene Wahrnehmen bis zu
der jetzigen Stelle gekommen ist: so giebt es ein Inte-
gral, welches ausdrückt, wieviel von R schon vor-
her, als enthalten in den frühern, dem R zum
Theil gleichartigen Vorstellungen, gegeben ist,
ehe der veränderliche Punct M, oder, wenn
man will, ehe der veste Punct R selbst, er-
reicht wird
. Dieses Integral zu bestimmen, ist eine
nothwendige Vorbereitung zur Auflösung unserer Auf-
gabe.

Für bekannte Bedeutungen, von φ, β, z, haben wir
folgende Gleichung:
[Formel 3] oder [Formel 4]
woraus [Formel 5]
und [Formel 6]

Nun rücke der Punct M vor, bis er in R eintrifft;
alsdann ist [Formel 7] , und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0362" n="342"/><hi rendition="#i">A&#x2014;x&#x2014;m</hi> durchlaufen. Wegen gleichförmiger Bewe-<lb/>
gung ist nun<lb/><hi rendition="#et"><formula/><formula/></hi></p>
              <p>In dem Zeittheilchen <hi rendition="#i">dt</hi>, während welches die fort-<lb/>
rückende Wahrnehmung sich im Puncte <hi rendition="#i">M</hi> befindet (d. h.<lb/>
diejenige Vorstellung hervorbringt, welche in dem gan-<lb/>
zen Continuum die Stelle <hi rendition="#i">M</hi> einnimmt), wird zugleich<lb/>
ein Quantum von <hi rendition="#i">R</hi> gegeben (nämlich von der Vorstel-<lb/>
lung, welcher die Stelle <hi rendition="#i">R</hi> zukommt). Denn <hi rendition="#i">R</hi> hat ge-<lb/>
gen <hi rendition="#i">M</hi> den Hemmungsgrad <hi rendition="#i">x</hi>, folglich mit ihm einen<lb/>
Grad der Gleichartigkeit =1&#x2014;<hi rendition="#i">x</hi>; oder <hi rendition="#i">A&#x2014;x</hi>, in so fern<lb/>
die Einheit der Gleichartigkeit denselben Ausdruck ihrer<lb/>
Grö&#x017F;se bekommt wie die Einheit des Gegensatzes. Da<lb/>
dieses in allen Zeittheilchen Statt gefunden, während<lb/>
welcher das von <hi rendition="#i">P</hi> ausgegangene Wahrnehmen bis zu<lb/>
der jetzigen Stelle gekommen ist: so giebt es ein Inte-<lb/>
gral, welches ausdrückt, <hi rendition="#g">wieviel von <hi rendition="#i">R</hi> schon vor-<lb/>
her, als enthalten in den frühern, dem <hi rendition="#i">R</hi> zum<lb/>
Theil gleichartigen Vorstellungen, gegeben ist,<lb/>
ehe der veränderliche Punct <hi rendition="#i">M</hi>, oder, wenn<lb/>
man will, ehe der veste Punct <hi rendition="#i">R</hi> selbst, er-<lb/>
reicht wird</hi>. Dieses Integral zu bestimmen, ist eine<lb/>
nothwendige Vorbereitung zur Auflösung unserer Auf-<lb/>
gabe.</p><lb/>
              <p>Für bekannte Bedeutungen, von <hi rendition="#i">&#x03C6;</hi>, <hi rendition="#i">&#x03B2;</hi>, <hi rendition="#i">z</hi>, haben wir<lb/>
folgende Gleichung:<lb/><hi rendition="#et"><formula/> oder <formula/><lb/>
woraus <formula/><lb/>
und <formula/></hi></p><lb/>
              <p>Nun rücke der Punct <hi rendition="#i">M</hi> vor, bis er in <hi rendition="#i">R</hi> eintrifft;<lb/>
alsdann ist <formula/>, und<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[342/0362] A—x—m durchlaufen. Wegen gleichförmiger Bewe- gung ist nun [FORMEL] [FORMEL] In dem Zeittheilchen dt, während welches die fort- rückende Wahrnehmung sich im Puncte M befindet (d. h. diejenige Vorstellung hervorbringt, welche in dem gan- zen Continuum die Stelle M einnimmt), wird zugleich ein Quantum von R gegeben (nämlich von der Vorstel- lung, welcher die Stelle R zukommt). Denn R hat ge- gen M den Hemmungsgrad x, folglich mit ihm einen Grad der Gleichartigkeit =1—x; oder A—x, in so fern die Einheit der Gleichartigkeit denselben Ausdruck ihrer Gröſse bekommt wie die Einheit des Gegensatzes. Da dieses in allen Zeittheilchen Statt gefunden, während welcher das von P ausgegangene Wahrnehmen bis zu der jetzigen Stelle gekommen ist: so giebt es ein Inte- gral, welches ausdrückt, wieviel von R schon vor- her, als enthalten in den frühern, dem R zum Theil gleichartigen Vorstellungen, gegeben ist, ehe der veränderliche Punct M, oder, wenn man will, ehe der veste Punct R selbst, er- reicht wird. Dieses Integral zu bestimmen, ist eine nothwendige Vorbereitung zur Auflösung unserer Auf- gabe. Für bekannte Bedeutungen, von φ, β, z, haben wir folgende Gleichung: [FORMEL] oder [FORMEL] woraus [FORMEL] und [FORMEL] Nun rücke der Punct M vor, bis er in R eintrifft; alsdann ist [FORMEL], und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/herbart_psychologie01_1824
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/herbart_psychologie01_1824/362
Zitationshilfe: Herbart, Johann Friedrich: Psychologie als Wissenschaft. Bd. 1. Königsberg, 1824, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herbart_psychologie01_1824/362>, abgerufen am 22.11.2024.