Herbart, Johann Friedrich: Lehrbuch zur Psychologie. 2. Aufl. Königsberg, 1834.die Vergleichung der Thatsachen mit den
aufgestellten Grund- Wie die Welt und wir selbst uns erscheinen, das ist 168. Warum wir die Dinge in der Welt in Ver- Jn (28) setze man anstatt der bestimmten Reste Ferner setze man in (29) anstatt der Reihe a, b, Ueberdies denke man sich diese Folge verschmolzener Wo nun auch, in diesem ganzen Systeme von Vor- die Vergleichung der Thatsachen mit den
aufgestellten Grund- Wie die Welt und wir selbst uns erscheinen, das ist 168. Warum wir die Dinge in der Welt in Ver- Jn (28) setze man anstatt der bestimmten Reste Ferner setze man in (29) anstatt der Reihe a, b, Ueberdies denke man sich diese Folge verschmolzener Wo nun auch, in diesem ganzen Systeme von Vor- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0141" n="133"/> die Vergleichung der Thatsachen mit den aufgestellten Grund-<lb/> sätzen wird allmählig weiter führen.</p><lb/> <p>Wie die Welt und wir selbst uns erscheinen, das ist<lb/> das Erste, worüber wir eines psychologischen Aufschlusses<lb/> bedürfen, besonders um den Ursprung der metaphysischen<lb/> Probleme begreisen zu lernen. Darnach wird noch von un-<lb/> serer Stellung in der Welt, in praktischer Hinsicht, die<lb/> Rede seyn müssen; vorzüglich damit das, was wir seyn kön-<lb/> nen, sich vergleichen lasse mit dem, was wir seyn sollen.</p><lb/> <p>168. Warum wir die Dinge in der Welt in Ver-<lb/> hältnissen des Raums und der Zeit auffassen, dies muß<lb/> beantwortet werden mit Hülfe der Untersuchung über die<lb/> Reihen (29). Zur Vorbereitung dient Folgendes:</p><lb/> <p>Jn (28) setze man anstatt der bestimmten Reste<lb/><hi rendition="#aq">r, r‘, r‘‘</hi>, einer einzigen Vorstellung <hi rendition="#aq">P</hi>, die unendliche Menge<lb/> aller ihrer möglichen Reste, und denke sich dieselben ver-<lb/> schmolzen mit unendlich vielen Vorstellungen π, π‘, π‘‘,<lb/> u. s. f. So wird für die Vorstellung <hi rendition="#aq">P</hi> eine continuirliche<lb/> Folge von Reproductionen entspringen, deren jede gleich-<lb/> wohl ihr eignes Gesetz hat, welches von ihrem <hi rendition="#aq">r</hi> abhängt,<lb/> nach der Formel in (25).</p><lb/> <p>Ferner setze man in (29) anstatt der Reihe <hi rendition="#aq">a, b,<lb/> c, d,</hi> …. eine continuirliche Folge, deren jedes Glied,<lb/> so wie eben <hi rendition="#aq">P</hi>, mit allen seinen möglichen Resten den an-<lb/> dern Gliedern, aber jedem auf eigenthümliche Weise, ver-<lb/> schmolzen sey.</p><lb/> <p>Ueberdies denke man sich diese Folge verschmolzener<lb/> Vorstellungen nach beyden Seiten unbestimmt lang; und<lb/> endlich erinnere man sich, daß vielleicht, wenn es nicht durch<lb/> nähere Bestimmungen unmöglich gemacht wird, jedes Glied<lb/> der Folge ein solches seyn könne, worin, wie in c: (30),<lb/> sich mehrere dergleichen Folgen durchkreuzen mögen.</p><lb/> <p>Wo nun auch, in diesem ganzen Systeme von Vor-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [133/0141]
die Vergleichung der Thatsachen mit den aufgestellten Grund-
sätzen wird allmählig weiter führen.
Wie die Welt und wir selbst uns erscheinen, das ist
das Erste, worüber wir eines psychologischen Aufschlusses
bedürfen, besonders um den Ursprung der metaphysischen
Probleme begreisen zu lernen. Darnach wird noch von un-
serer Stellung in der Welt, in praktischer Hinsicht, die
Rede seyn müssen; vorzüglich damit das, was wir seyn kön-
nen, sich vergleichen lasse mit dem, was wir seyn sollen.
168. Warum wir die Dinge in der Welt in Ver-
hältnissen des Raums und der Zeit auffassen, dies muß
beantwortet werden mit Hülfe der Untersuchung über die
Reihen (29). Zur Vorbereitung dient Folgendes:
Jn (28) setze man anstatt der bestimmten Reste
r, r‘, r‘‘, einer einzigen Vorstellung P, die unendliche Menge
aller ihrer möglichen Reste, und denke sich dieselben ver-
schmolzen mit unendlich vielen Vorstellungen π, π‘, π‘‘,
u. s. f. So wird für die Vorstellung P eine continuirliche
Folge von Reproductionen entspringen, deren jede gleich-
wohl ihr eignes Gesetz hat, welches von ihrem r abhängt,
nach der Formel in (25).
Ferner setze man in (29) anstatt der Reihe a, b,
c, d, …. eine continuirliche Folge, deren jedes Glied,
so wie eben P, mit allen seinen möglichen Resten den an-
dern Gliedern, aber jedem auf eigenthümliche Weise, ver-
schmolzen sey.
Ueberdies denke man sich diese Folge verschmolzener
Vorstellungen nach beyden Seiten unbestimmt lang; und
endlich erinnere man sich, daß vielleicht, wenn es nicht durch
nähere Bestimmungen unmöglich gemacht wird, jedes Glied
der Folge ein solches seyn könne, worin, wie in c: (30),
sich mehrere dergleichen Folgen durchkreuzen mögen.
Wo nun auch, in diesem ganzen Systeme von Vor-
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(2013-07-05T12:13:38Z)
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