chen, entgegengesetzt dem angenehmen in (37). Jst die
neue Wahrnehmung stärker als hiezu nöthig wäre, so fühlt sich der Mensch
aus seinem gewohnten Kreise gehoben; denn die Hülfen können es nun jener nicht
gleich thun. Jn der Begünstigung der letzteren liegt gleichwohl das Angenehme
dieses Gefühls. -- Es bedarf kaum der Erinnerung, daß hiebey vorausgesetzt
wird, die ältere gleichartige Vorstellung sey mit irgend welchen helfenden
verbunden. Je mehrere deren sind, und je gleichmäßiger sie zusammenwirken, desto
feiner wird die Schätzung der intensiven Größe ausfallen.
Hieher gehört auch die Untersuchung über das Zeit- maaß.
Anmerkung. Von den drey Dimensionen des Raums, desgleichen von der Entwickelung des Jahlbegriffs, und sei- ner Beziehung auf die
logisch allgemeinen Begriffe, wird in den Vortragen über allgemeine Metaphysik
mit einer Ausführlichkeit gehandelt, die dort unerlaßlich ist, und die hier nicht Platz hat.
Zusatz.
Von der Verschiedenheit der Reihen.
Schon aus dem Vorigen erhellet die Abhängigkeit der psychischen Processi von
der Form der Reihen; da dieselbe in der Folge noch mehr hervortreten wird, so
ist es zweck- mäßig, die möglichen Unterschiede der Reihen hier im Allge- meinen anzumerken.
1) Die Reihen sind länger oder kürzer; um diese Ver- gleichung auf einen
bestimmten Gesichtspunct zurückzuführen, nehme man die Reihe a, b, c... p dergestalt, daß von a noch ein Rest mit p, aber keiner mehr mit q verschmolzen sey: so wird a
noch auf p reproducirend wirken; hingegen mag b oder c noch mit q und r verbunden seyn: so kann zwar auf solche
Weise die Reihe sich unbestimmt Verlän-
chen, entgegengesetzt dem angenehmen in (37). Jst die
neue Wahrnehmung stärker als hiezu nöthig wäre, so fühlt sich der Mensch
aus seinem gewohnten Kreise gehoben; denn die Hülfen können es nun jener nicht
gleich thun. Jn der Begünstigung der letzteren liegt gleichwohl das Angenehme
dieses Gefühls. — Es bedarf kaum der Erinnerung, daß hiebey vorausgesetzt
wird, die ältere gleichartige Vorstellung sey mit irgend welchen helfenden
verbunden. Je mehrere deren sind, und je gleichmäßiger sie zusammenwirken, desto
feiner wird die Schätzung der intensiven Größe ausfallen.
Hieher gehört auch die Untersuchung über das Zeit- maaß.
Anmerkung. Von den drey Dimensionen des Raums, desgleichen von der Entwickelung des Jahlbegriffs, und sei- ner Beziehung auf die
logisch allgemeinen Begriffe, wird in den Vortragen über allgemeine Metaphysik
mit einer Ausführlichkeit gehandelt, die dort unerlaßlich ist, und die hier nicht Platz hat.
Zusatz.
Von der Verschiedenheit der Reihen.
Schon aus dem Vorigen erhellet die Abhängigkeit der psychischen Processi von
der Form der Reihen; da dieselbe in der Folge noch mehr hervortreten wird, so
ist es zweck- mäßig, die möglichen Unterschiede der Reihen hier im Allge- meinen anzumerken.
1) Die Reihen sind länger oder kürzer; um diese Ver- gleichung auf einen
bestimmten Gesichtspunct zurückzuführen, nehme man die Reihe a, b, c… p dergestalt, daß von a noch ein Rest mit p, aber keiner mehr mit q verschmolzen sey: so wird a
noch auf p reproducirend wirken; hingegen mag b oder c noch mit q und r verbunden seyn: so kann zwar auf solche
Weise die Reihe sich unbestimmt Verlän-
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chen,
entgegengesetzt dem angenehmen in (37). Jst die
neue Wahrnehmung stärker als hiezu nöthig wäre, so fühlt
sich der Mensch aus seinem gewohnten Kreise gehoben; denn
die Hülfen können es nun jener nicht gleich thun. Jn der
Begünstigung der letzteren liegt gleichwohl das Angenehme
dieses Gefühls. — Es bedarf kaum der Erinnerung, daß
hiebey vorausgesetzt wird, die ältere gleichartige Vorstellung
sey mit irgend welchen helfenden verbunden. Je mehrere
deren sind, und je gleichmäßiger sie zusammenwirken, desto
feiner wird die Schätzung der intensiven Größe ausfallen.
Hieher gehört auch die Untersuchung über das Zeit-
maaß.
Anmerkung. Von den drey Dimensionen des Raums,
desgleichen von der Entwickelung des Jahlbegriffs, und sei-
ner Beziehung auf die logisch allgemeinen Begriffe, wird
in den Vortragen über allgemeine Metaphysik mit einer
Ausführlichkeit gehandelt, die dort unerlaßlich ist, und die
hier nicht Platz hat.
Zusatz.
Von der Verschiedenheit der Reihen.
Schon aus dem Vorigen erhellet die Abhängigkeit der
psychischen Processi von der Form der Reihen; da dieselbe
in der Folge noch mehr hervortreten wird, so ist es zweck-
mäßig, die möglichen Unterschiede der Reihen hier im Allge-
meinen anzumerken.
1) Die Reihen sind länger oder kürzer; um diese Ver-
gleichung auf einen bestimmten Gesichtspunct zurückzuführen,
nehme man die Reihe a, b, c… p dergestalt, daß von a
noch ein Rest mit p, aber keiner mehr mit q verschmolzen
sey: so wird a noch auf p reproducirend wirken; hingegen
mag b oder c noch mit q und r verbunden seyn: so kann
zwar auf solche Weise die Reihe sich unbestimmt Verlän-
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Herbart, Johann Friedrich: Lehrbuch zur Psychologie. 2. Aufl. Königsberg, 1834, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herbart_psychologie_1834/149>, abgerufen am 16.02.2025.
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