Herder, Johann Gottfried von: Abhandlung über den Ursprung der Sprache. Berlin, 1772.einer Sprache von einem Einzelnen bis zu II. Eine einzelne, abgetrennte Familie, III. Mit der Zeit aber sezt sich dieser Stamm, meßnen
einer Sprache von einem Einzelnen bis zu II. Eine einzelne, abgetrennte Familie, III. Mit der Zeit aber ſezt ſich dieſer Stamm, meßnen
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einer Sprache von einem Einzelnen bis zu
einem Familienmenſchen ſchon in ſehr zuſam-
mengeſeztem Verhaͤltniß: Alles andre abgerech-
net, wie wenig wuͤrde doch der Einſame, ſelbſt
der einſame Sprachenphiloſoph auf ſeiner wuͤſten
Jnſel erfinden! Wie viel mehr und ſtaͤrker der
Stammvater, der Familienmann. Die Natur
hat alſo dieſe Fortbildung gewaͤhlet.
II. Eine einzelne, abgetrennte Familie,
denkt man, wird ihre Sprache, bei Bequemlichkeit
und Muße mehr ausbilden koͤnnen, als bei Zer-
ſtreuungen, Krieg gegen einen andern Stamm
u. ſ. w. allein nichts weniger. Je mehr ſie gegen
andre gekehrt iſt, deſto ſtaͤrker wird ſie in ſich zu-
ſammengedraͤngt: deſto mehr ſezt ſie ſich auf ihre
Wurzel, macht die Thaten ihrer Vorfahren zu
Liedern, zu Aufrufungen, zu ewigen Denkmalen:
erhaͤlt dieſes Sprachandenken um deſto reiner und
patriotiſcher — die Fortbildung der Sprache,
als Mundart der Vaͤter, geht deſto ſtaͤrker
fort: darum hat die Natur dieſe Fortbildung
gewaͤhlet.
III. Mit der Zeit aber ſezt ſich dieſer Stamm,
wenn er in eine kleine Nation angewachſen iſt
„auch in ſeinem Cirkel feſt. Er hat ſeinen ge-
meßnen
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