Herder, Johann Gottfried von: Abhandlung über den Ursprung der Sprache. Berlin, 1772.der Feier, des Schreckens, der Furcht, der Freu- Wollen wir also diese unmittelbaren Laute der Aber B 4
der Feier, des Schreckens, der Furcht, der Freu- Wollen wir alſo dieſe unmittelbaren Laute der Aber B 4
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der Feier, des Schreckens, der Furcht, der Freu-
de, in unſre Seele — Das Wort toͤnet, und
wie eine Schaar von Geiſtern ſtehen ſie alle mit
Einmal in ihrer dunkeln Majeſtaͤt aus dem Grabe
der Seele auf: ſie verdunkeln den reinen, hellen
Begriff des Worts, der nur ohne ſie gefaßt wer-
den konnte — Das Wort iſt weg und der Ton
der Empfindung toͤnet. Dunkles Gefuͤhl uͤberman-
net uns: der Leichtſinnige grauſet und zittert —
nicht uͤber Gedanken, ſondern uͤber Sylben, uͤber
Toͤne der Kindheit und es war Zauberkraft des
Redners, des Dichters, uns wieder zum Kinde
zu machen. Kein Bedacht, keine Ueberlegung,
das bloße Naturgeſetz lag zum Grunde: „Ton
„der Empfindung ſoll das ſympathetiſche
„Geſchoͤpf in denſelben Ton verſetzen!„
Wollen wir alſo dieſe unmittelbaren Laute der
Empfindung Sprache nennen; ſo ſinde ich ihren
Urſprung allerdings ſehr natuͤrlich. Er iſt nicht
blos nicht uͤbermenſchlich: ſondern offenbar thie-
riſch: das Naturgeſetz einer empfindſamen
Maſchiene.
Aber
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