Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herder, Johann Gottfried von: Von Deutscher Art und Kunst. Hamburg, 1773.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Der Webegesang der Valkyriur.
(Der Schicksalsgöttinnen, vor der Schlacht, zu des
Grafen Randvers Tod, und des
Königs Siege)
Umher wirds dunkel
Von Pfeilgewölken!
Sie breiten umher sich
Wetterverkündend!
Es regnet Blut!
Auf! knüpfet an Spiesse
Das Schicksalsgewebe
Blutrothen Einschlags,
Jhr Todesschwestern
Zu Randvers Tod.
Sie weben Gewebe
Von Menschendärmen!
Menschenhäupter
Hängen sie dran!
Bluttriefende Spiesse
Schiessen sie durch
Und sind mit Waffen
Und Pfeil gerüstet
Und dichten mit Schwerdter
Das Sieggarn vest.
Sie kommen zu weben
Mit nackten Schwerdtern
Hild, Hiorthrimul,
Sangrida, Svipul,
Eh die Sonne sinkt
Werden Schilde spalten
Und Panzer brechen
Und

Der Webegeſang der Valkyriur.
(Der Schickſalsgoͤttinnen, vor der Schlacht, zu des
Grafen Randvers Tod, und des
Koͤnigs Siege)
Umher wirds dunkel
Von Pfeilgewoͤlken!
Sie breiten umher ſich
Wetterverkuͤndend!
Es regnet Blut!
Auf! knuͤpfet an Spieſſe
Das Schickſalsgewebe
Blutrothen Einſchlags,
Jhr Todesſchweſtern
Zu Randvers Tod.
Sie weben Gewebe
Von Menſchendaͤrmen!
Menſchenhaͤupter
Haͤngen ſie dran!
Bluttriefende Spieſſe
Schieſſen ſie durch
Und ſind mit Waffen
Und Pfeil geruͤſtet
Und dichten mit Schwerdter
Das Sieggarn veſt.
Sie kommen zu weben
Mit nackten Schwerdtern
Hild, Hiorthrimul,
Sangrida, Svipul,
Eh die Sonne ſinkt
Werden Schilde ſpalten
Und Panzer brechen
Und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <cit>
          <quote>
            <pb facs="#f0040" n="36"/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <lg type="poem">
              <head><hi rendition="#fr">Der Webege&#x017F;ang der Valkyriur.</hi><lb/>
(Der Schick&#x017F;alsgo&#x0364;ttinnen, vor der Schlacht, zu des<lb/>
Grafen Randvers Tod, und des<lb/>
Ko&#x0364;nigs Siege)</head><lb/>
              <lg n="1">
                <l><hi rendition="#in">U</hi>mher wirds dunkel</l><lb/>
                <l>Von Pfeilgewo&#x0364;lken!</l><lb/>
                <l>Sie breiten umher &#x017F;ich</l><lb/>
                <l>Wetterverku&#x0364;ndend!</l><lb/>
                <l>Es regnet Blut!</l><lb/>
                <l>Auf! knu&#x0364;pfet an Spie&#x017F;&#x017F;e</l><lb/>
                <l>Das Schick&#x017F;alsgewebe</l><lb/>
                <l>Blutrothen Ein&#x017F;chlags,</l><lb/>
                <l>Jhr Todes&#x017F;chwe&#x017F;tern</l><lb/>
                <l>Zu Randvers Tod.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="2">
                <l>Sie weben Gewebe</l><lb/>
                <l>Von Men&#x017F;chenda&#x0364;rmen!</l><lb/>
                <l>Men&#x017F;chenha&#x0364;upter</l><lb/>
                <l>Ha&#x0364;ngen &#x017F;ie dran!</l><lb/>
                <l>Bluttriefende Spie&#x017F;&#x017F;e</l><lb/>
                <l>Schie&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie durch</l><lb/>
                <l>Und &#x017F;ind mit Waffen</l><lb/>
                <l>Und Pfeil geru&#x0364;&#x017F;tet</l><lb/>
                <l>Und dichten mit Schwerdter</l><lb/>
                <l>Das Sieggarn ve&#x017F;t.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="3">
                <l>Sie kommen zu weben</l><lb/>
                <l>Mit nackten Schwerdtern</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Hild, Hiorthrimul,<lb/>
Sangrida, Svipul,</hi> </l><lb/>
                <l>Eh die Sonne &#x017F;inkt</l><lb/>
                <l>Werden Schilde &#x017F;palten</l><lb/>
                <l>Und Panzer brechen</l><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">Und</fw><lb/>
              </lg>
            </lg>
          </quote>
        </cit>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[36/0040] Der Webegeſang der Valkyriur. (Der Schickſalsgoͤttinnen, vor der Schlacht, zu des Grafen Randvers Tod, und des Koͤnigs Siege) Umher wirds dunkel Von Pfeilgewoͤlken! Sie breiten umher ſich Wetterverkuͤndend! Es regnet Blut! Auf! knuͤpfet an Spieſſe Das Schickſalsgewebe Blutrothen Einſchlags, Jhr Todesſchweſtern Zu Randvers Tod. Sie weben Gewebe Von Menſchendaͤrmen! Menſchenhaͤupter Haͤngen ſie dran! Bluttriefende Spieſſe Schieſſen ſie durch Und ſind mit Waffen Und Pfeil geruͤſtet Und dichten mit Schwerdter Das Sieggarn veſt. Sie kommen zu weben Mit nackten Schwerdtern Hild, Hiorthrimul, Sangrida, Svipul, Eh die Sonne ſinkt Werden Schilde ſpalten Und Panzer brechen Und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/herder_artundkunst_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/herder_artundkunst_1773/40
Zitationshilfe: Herder, Johann Gottfried von: Von Deutscher Art und Kunst. Hamburg, 1773, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_artundkunst_1773/40>, abgerufen am 03.12.2024.