Herder, Johann Gottfried von: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Bd. 2. Riga u. a., 1785.
Die Liebe des Vaters zu seinen Kindern ist die zweite Tu- seine a) S. die Volkslieder, theils allgemein, theils insonderheit die Nor- dischen Stücke Th. 1. S. 166. 175. 177. 242. 247. Th. 2. S. 210. 245. A a 3
Die Liebe des Vaters zu ſeinen Kindern iſt die zweite Tu- ſeine a) S. die Volkslieder, theils allgemein, theils inſonderheit die Nor- diſchen Stuͤcke Th. 1. S. 166. 175. 177. 242. 247. Th. 2. S. 210. 245. A a 3
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aus ihrem eignen froͤlichen Munde a). Selbſt ihre Gebraͤu-
che, Spruͤchwoͤrter und Klugheitsregeln bezeichnen lange nicht
ſo viel, als jene bezeichnen; noch mehr aber thaͤten es, wenn
wir Proben davon haͤtten, oder vielmehr die Reiſenden ſie be-
merkten, der Nationen charakteriſtiſche Traͤume. Jm Traum
und im Spiel zeiget ſich der Menſch ganz, wie er iſt; in je-
nem aber am meiſten.
Die Liebe des Vaters zu ſeinen Kindern iſt die zweite Tu-
gend, die ſich beim Mann am beſten durch maͤnnliche Erzie-
hung aͤußert. Fruͤhe gewoͤhnt der Vater den Sohn zu ſeiner
Lebensweiſe: er lehrt ihn ſeine Kuͤnſte, weckt in ihm das Ge-
fuͤhl ſeines Ruhms und liebet in ihm ſich ſelbſt, wenn er alt
oder nicht mehr ſeyn wird. Dies Gefuͤhl iſt der Grund aller
Stammes-Ehre und Stammes-Tugend auf der Erde: es
macht die Erziehung zum oͤffentlichen, zum ewigen Werk: es
hat alle Vorzuͤge und Vorurtheile der Menſchengeſchlechter
hinabgeerbet. Daher faſt bei allen Staͤmmen und Voͤlkern
die Theilnehmende Freude, wenn der Sohn ein Mann wird
und ſich mit dem Geraͤth oder den Waffen ſeines Vaters
ſchmuͤcket; daher die tiefe Trauer des Vaters, wenn er dieſe
ſeine
a) S. die Volkslieder, theils allgemein, theils inſonderheit die Nor-
diſchen Stuͤcke Th. 1. S. 166. 175. 177. 242. 247. Th. 2.
S. 210. 245.
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