Herder, Johann Gottfried von: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Bd. 2. Riga u. a., 1785.ist, sind 15. bis 16. Arten größtentheils Mäuse und Fleder- Mit der Cultur der Erde und ihrer Gewächse wars nicht Daß Wissenschaften und Künste zuerst in Asien und sei- läuf- a) S. Zimmermanns geographische Geschichte der Menschen Th. 3
S. 183. iſt, ſind 15. bis 16. Arten groͤßtentheils Maͤuſe und Fleder- Mit der Cultur der Erde und ihrer Gewaͤchſe wars nicht Daß Wiſſenſchaften und Kuͤnſte zuerſt in Aſien und ſei- laͤuf- a) S. Zimmermanns geographiſche Geſchichte der Menſchen Th. 3
S. 183. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0312" n="300"/> iſt, ſind 15. bis 16. Arten groͤßtentheils Maͤuſe und Fleder-<lb/> maͤuſe<note place="foot" n="a)">S. <hi rendition="#fr">Zimmermanns</hi> geographiſche Geſchichte der Menſchen Th. 3<lb/> S. 183.</note>.</p><lb/> <p>Mit der Cultur der Erde und ihrer Gewaͤchſe wars nicht<lb/> anders; da ein großer Theil von Europa noch in ſehr ſpaͤten<lb/> Zeiten ein Wald war und ſeine Einwohner, wenn ſie von Ve-<lb/> getabilien leben ſollten, wohl nicht anders als mit Wurzeln und<lb/> wilden Kraͤutern, mit Eicheln und Holzaͤpfeln naͤhren konnte.<lb/> Jn manchen Erdſtrichen Aſiens, von denen wir reden, waͤchſt<lb/> das Getreide wild; und der Ackerbau iſt in ihm von undenk-<lb/> lichem Alter. Die ſchoͤnſten Fruͤchte der Erde, den Weinſtock<lb/> und die Olive, Citronen und Feigen, Pomeranzen und alle<lb/> unſer Obſt, Kaſtanien, Mandeln, Nuͤße u. f. hat Aſien zuerſt<lb/> nach Griechenland und Afrika, ſodann fernerhin verpflanzet;<lb/> einige andere Gewaͤchſe hat uns Amerika gegeben und bei den<lb/> meiſten wiſſen wir ſogar den Ort der Herkunft, ſo wie die Zeit<lb/> der Wanderung und Verpflanzung. Alſo auch dieſe Ge-<lb/> ſchenke der Natur waren dem Menſchengeſchlecht nicht anders<lb/> als durch den Weg der Tradition beſchieden. Amerika bauete<lb/> keinen Wein: auch in Afrika haben ihn nur Europaͤiſche Haͤn-<lb/> de gepflanzet.</p><lb/> <p>Daß Wiſſenſchaften und Kuͤnſte zuerſt in Aſien und ſei-<lb/> nem Grenzlande Aegypten gepflegt ſind, bedarf keiner weit-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">laͤuf-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [300/0312]
iſt, ſind 15. bis 16. Arten groͤßtentheils Maͤuſe und Fleder-
maͤuſe a).
Mit der Cultur der Erde und ihrer Gewaͤchſe wars nicht
anders; da ein großer Theil von Europa noch in ſehr ſpaͤten
Zeiten ein Wald war und ſeine Einwohner, wenn ſie von Ve-
getabilien leben ſollten, wohl nicht anders als mit Wurzeln und
wilden Kraͤutern, mit Eicheln und Holzaͤpfeln naͤhren konnte.
Jn manchen Erdſtrichen Aſiens, von denen wir reden, waͤchſt
das Getreide wild; und der Ackerbau iſt in ihm von undenk-
lichem Alter. Die ſchoͤnſten Fruͤchte der Erde, den Weinſtock
und die Olive, Citronen und Feigen, Pomeranzen und alle
unſer Obſt, Kaſtanien, Mandeln, Nuͤße u. f. hat Aſien zuerſt
nach Griechenland und Afrika, ſodann fernerhin verpflanzet;
einige andere Gewaͤchſe hat uns Amerika gegeben und bei den
meiſten wiſſen wir ſogar den Ort der Herkunft, ſo wie die Zeit
der Wanderung und Verpflanzung. Alſo auch dieſe Ge-
ſchenke der Natur waren dem Menſchengeſchlecht nicht anders
als durch den Weg der Tradition beſchieden. Amerika bauete
keinen Wein: auch in Afrika haben ihn nur Europaͤiſche Haͤn-
de gepflanzet.
Daß Wiſſenſchaften und Kuͤnſte zuerſt in Aſien und ſei-
nem Grenzlande Aegypten gepflegt ſind, bedarf keiner weit-
laͤuf-
a) S. Zimmermanns geographiſche Geſchichte der Menſchen Th. 3
S. 183.
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