Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 1. Riga, 1793.und Moräste von Untreue, Schwelgerei, B. Das wollen wir nicht glauben. Er be- A. Und doch wollte Er, fast ohne Ausnah- und Moraͤſte von Untreue, Schwelgerei, B. Das wollen wir nicht glauben. Er be- A. Und doch wollte Er, faſt ohne Ausnah- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0129" n="122"/> und Moraͤſte von Untreue, Schwelgerei,<lb/> Ueppigkeit, Traͤgheit, Unordnung, die<lb/> er mit Gewalt ausfuͤllen und zum geſun-<lb/> den Garten machen wollte, und in deren<lb/> Abgrunde er erliegt. Der Unrath ſchlaͤgt<lb/> uͤber ihm zuſammen, und vielleicht kommt<lb/> die ganze, alte Verfaſſung wieder.</p><lb/> <p>B. Das wollen wir nicht glauben. Er be-<lb/> kommt einen Nachfolger, der ein gepruͤf-<lb/> ter Haushaͤlter, ein verſuchter Regent<lb/> iſt, von dem Joſeph ſelbſt zum Theil ge-<lb/> lernt und geborgt hatte —</p><lb/> <p>A. Und doch wollte Er, faſt ohne Ausnah-<lb/> me, der letzten Abſicht nach, lauter Billi-<lb/> ges, Nuͤtzliches, Gutes! Oft war, was<lb/> er wollte, nur Erſte Pflicht der Vernunft,<lb/> der Humanitaͤt, der geſellſchaftlichen<lb/> Rechte; an etwas Außerordentliches und<lb/> Ueberfeines war waͤhrend ſeiner Regie-<lb/> rung lange noch nicht zu denken. Den-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [122/0129]
und Moraͤſte von Untreue, Schwelgerei,
Ueppigkeit, Traͤgheit, Unordnung, die
er mit Gewalt ausfuͤllen und zum geſun-
den Garten machen wollte, und in deren
Abgrunde er erliegt. Der Unrath ſchlaͤgt
uͤber ihm zuſammen, und vielleicht kommt
die ganze, alte Verfaſſung wieder.
B. Das wollen wir nicht glauben. Er be-
kommt einen Nachfolger, der ein gepruͤf-
ter Haushaͤlter, ein verſuchter Regent
iſt, von dem Joſeph ſelbſt zum Theil ge-
lernt und geborgt hatte —
A. Und doch wollte Er, faſt ohne Ausnah-
me, der letzten Abſicht nach, lauter Billi-
ges, Nuͤtzliches, Gutes! Oft war, was
er wollte, nur Erſte Pflicht der Vernunft,
der Humanitaͤt, der geſellſchaftlichen
Rechte; an etwas Außerordentliches und
Ueberfeines war waͤhrend ſeiner Regie-
rung lange noch nicht zu denken. Den-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |