Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 1. Riga, 1793.Des Treibers, noch der klirrenden Kette Klang, Und ihres Mannes Klage, das Angstgeschrei Der jüngsten Tochter, die der Wütrich Ihr aus umschlingenden Armen los- riß. -- Du setzest Ziel dem Gräuel, ein nahes Ziel! Erröthend staun' und ahme dem Beispiel nach Der Britte, will er werth der Freiheit Seyn, die auf Weisheit und Recht sich gründet. Gott setze deinen Tagen ein fernes Ziel, O Jüngling! keins dem Segen, der dein einst harrt. Sei deinen Tausenden noch lange Bruder! Nur Einer ist Aller Vater. F. L. Gr. z. Stolberg. Des Treibers, noch der klirrenden Kette Klang, Und ihres Mannes Klage, das Angſtgeſchrei Der juͤngſten Tochter, die der Wuͤtrich Ihr aus umſchlingenden Armen los- riß. — Du ſetzeſt Ziel dem Graͤuel, ein nahes Ziel! Erroͤthend ſtaun' und ahme dem Beiſpiel nach Der Britte, will er werth der Freiheit Seyn, die auf Weisheit und Recht ſich gruͤndet. Gott ſetze deinen Tagen ein fernes Ziel, O Juͤngling! keins dem Segen, der dein einſt harrt. Sei deinen Tauſenden noch lange Bruder! Nur Einer iſt Aller Vater. F. L. Gr. z. Stolberg. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0188" n="181"/> </l> <lg n="13"> <l>Des Treibers, noch der klirrenden Kette</l><lb/> <l>Klang,</l><lb/> <l>Und ihres Mannes Klage, das Angſtgeſchrei</l><lb/> <l>Der juͤngſten Tochter, die der Wuͤtrich</l><lb/> <l>Ihr aus umſchlingenden Armen los-</l><lb/> <l>riß. —</l> </lg><lb/> <lg n="14"> <l>Du ſetzeſt Ziel dem Graͤuel, ein nahes Ziel!</l><lb/> <l>Erroͤthend ſtaun' und ahme dem Beiſpiel</l><lb/> <l>nach</l><lb/> <l>Der Britte, will er werth der Freiheit</l><lb/> <l>Seyn, die auf Weisheit und Recht</l><lb/> <l>ſich gruͤndet.</l> </lg><lb/> <lg n="15"> <l>Gott ſetze deinen Tagen ein fernes Ziel,</l><lb/> <l>O Juͤngling! keins dem Segen, der dein einſt</l><lb/> <l>harrt.</l><lb/> <l>Sei deinen Tauſenden noch lange</l><lb/> <l>Bruder! Nur Einer iſt Aller Vater.</l> </lg> </lg><lb/> <p>F. L. Gr. z. <hi rendition="#g">Stolberg</hi>.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [181/0188]
Des Treibers, noch der klirrenden Kette
Klang,
Und ihres Mannes Klage, das Angſtgeſchrei
Der juͤngſten Tochter, die der Wuͤtrich
Ihr aus umſchlingenden Armen los-
riß. —
Du ſetzeſt Ziel dem Graͤuel, ein nahes Ziel!
Erroͤthend ſtaun' und ahme dem Beiſpiel
nach
Der Britte, will er werth der Freiheit
Seyn, die auf Weisheit und Recht
ſich gruͤndet.
Gott ſetze deinen Tagen ein fernes Ziel,
O Juͤngling! keins dem Segen, der dein einſt
harrt.
Sei deinen Tauſenden noch lange
Bruder! Nur Einer iſt Aller Vater.
F. L. Gr. z. Stolberg.
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