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Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 1. Riga, 1793.

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gegen einander kann nicht anders, als
diesen Zweck befördern.

Ruhm und Dank verdienet also ein jeder,
der die Gemeinschaft der Länder Deutsch-
lands durch Schriften, Gewerbe und An-
stalten zu befördern sucht; er erleichtert die
Zusammenwirkung und Anerkennung meh-
rerer und der verschiedensten Kräfte; er bin-
det die Provinzen Deutschlands durch geistige
und also die stärksten Bande.

Daß uns eine Hauptstadt fehle, thut zu
unsrer Sache gewiß nichts. Der Ausbil-
dung des Geschmacks mag ihr Mangel eine
Hinderniß seyn; und auch der Geschmack
kann durch sie eben so wohl verderbt und
gefeßelt werden, als sie ihm Anfangs Poli-
tur und Flügel verleihen mochte. Einsichten
aber, ruhige Ueberlegungen, thätige Ver-
suche, Empfindungen und Aeußerungen
dessen, was örtlich und allenthalben zu

gegen einander kann nicht anders, als
dieſen Zweck befoͤrdern.

Ruhm und Dank verdienet alſo ein jeder,
der die Gemeinſchaft der Laͤnder Deutſch-
lands durch Schriften, Gewerbe und An-
ſtalten zu befoͤrdern ſucht; er erleichtert die
Zuſammenwirkung und Anerkennung meh-
rerer und der verſchiedenſten Kraͤfte; er bin-
det die Provinzen Deutſchlands durch geiſtige
und alſo die ſtaͤrkſten Bande.

Daß uns eine Hauptſtadt fehle, thut zu
unſrer Sache gewiß nichts. Der Ausbil-
dung des Geſchmacks mag ihr Mangel eine
Hinderniß ſeyn; und auch der Geſchmack
kann durch ſie eben ſo wohl verderbt und
gefeßelt werden, als ſie ihm Anfangs Poli-
tur und Fluͤgel verleihen mochte. Einſichten
aber, ruhige Ueberlegungen, thaͤtige Ver-
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[61/0068] gegen einander kann nicht anders, als dieſen Zweck befoͤrdern. Ruhm und Dank verdienet alſo ein jeder, der die Gemeinſchaft der Laͤnder Deutſch- lands durch Schriften, Gewerbe und An- ſtalten zu befoͤrdern ſucht; er erleichtert die Zuſammenwirkung und Anerkennung meh- rerer und der verſchiedenſten Kraͤfte; er bin- det die Provinzen Deutſchlands durch geiſtige und alſo die ſtaͤrkſten Bande. Daß uns eine Hauptſtadt fehle, thut zu unſrer Sache gewiß nichts. Der Ausbil- dung des Geſchmacks mag ihr Mangel eine Hinderniß ſeyn; und auch der Geſchmack kann durch ſie eben ſo wohl verderbt und gefeßelt werden, als ſie ihm Anfangs Poli- tur und Fluͤgel verleihen mochte. Einſichten aber, ruhige Ueberlegungen, thaͤtige Ver- ſuche, Empfindungen und Aeußerungen deſſen, was oͤrtlich und allenthalben zu

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Zitationshilfe: Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 1. Riga, 1793, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet01_1793/68>, abgerufen am 24.11.2024.