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Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 2. Riga, 1793.

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21.

Verzeihen Sie, meine Freunde, daß ich
Ihrem hoffnungsvollen Glauben an den
Geist der Zeiten nur furchtsam und zweifelnd
beitrete. Denn sobald man dem Wort seine
magische Gestalt nimmt, was bedeutet es
mehr, als die herrschenden Meinun-
gen, Sitten und Gewohnheiten un-
sres Zeitalters; und sollten diese eines
so hohen Lobes werth seyn? Sollten sie so
große und sichre Hoffnungen für die Zukunft
gewähren?


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21.

Verzeihen Sie, meine Freunde, daß ich
Ihrem hoffnungsvollen Glauben an den
Geiſt der Zeiten nur furchtſam und zweifelnd
beitrete. Denn ſobald man dem Wort ſeine
magiſche Geſtalt nimmt, was bedeutet es
mehr, als die herrſchenden Meinun-
gen, Sitten und Gewohnheiten un-
ſres Zeitalters; und ſollten dieſe eines
ſo hohen Lobes werth ſeyn? Sollten ſie ſo
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[53/0058] 21. Verzeihen Sie, meine Freunde, daß ich Ihrem hoffnungsvollen Glauben an den Geiſt der Zeiten nur furchtſam und zweifelnd beitrete. Denn ſobald man dem Wort ſeine magiſche Geſtalt nimmt, was bedeutet es mehr, als die herrſchenden Meinun- gen, Sitten und Gewohnheiten un- ſres Zeitalters; und ſollten dieſe eines ſo hohen Lobes werth ſeyn? Sollten ſie ſo große und ſichre Hoffnungen fuͤr die Zukunft gewaͤhren? D 3

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Zitationshilfe: Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 2. Riga, 1793, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet02_1793/58>, abgerufen am 04.12.2024.