Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 3. Riga, 1794.Mährchen von der Ate, dem Jupiter Laßt Patroklus Gebein, des Menötiaden, uns sammlen, Mit sorgfältiger Wahl; es ist nicht schwer zu erkennen. Dieses legen wir bei in goldner Urne, bis ich auch Sinke zum Hause des Pluto -- -- Dann erhöhn wir den Hügel zum Grabmahl; aber ich wünsch' ihn Nicht von stolzer Größe, nur mäßig. Breiter und höher Möget ihr, Freund', ihn künftig erbaun, so viele von euch mich Ueberleben -- -- Maͤhrchen von der Ate, dem Jupiter Laßt Patroklus Gebein, des Menoͤtiaden, uns ſammlen, Mit ſorgfaͤltiger Wahl; es iſt nicht ſchwer zu erkennen. Dieſes legen wir bei in goldner Urne, bis ich auch Sinke zum Hauſe des Pluto — — Dann erhoͤhn wir den Huͤgel zum Grabmahl; aber ich wuͤnſch' ihn Nicht von ſtolzer Groͤße, nur maͤßig. Breiter und hoͤher Moͤget ihr, Freund', ihn kuͤnftig erbaun, ſo viele von euch mich Ueberleben — — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0101" n="92"/> Maͤhrchen von der <hi rendition="#g">Ate</hi>, dem Jupiter<lb/> gleichſtellt. Wie groß dagegen iſt Achilles<lb/> und wie zart! zart in den Klagen um ſei-<lb/> nen Freund, in den Klagen an ſeine Mut-<lb/> ter; groß in der Verſoͤhnung mit ſeinem<lb/> Feinde, in der Anordnung des Begraͤbniſ-<lb/> ſes ſeines Freundes,</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Laßt Patroklus Gebein, des Menoͤtiaden, uns</l><lb/> <l>ſammlen,</l><lb/> <l>Mit ſorgfaͤltiger Wahl; es iſt nicht ſchwer zu</l><lb/> <l>erkennen.</l><lb/> <l>Dieſes legen wir bei in goldner Urne, bis ich</l><lb/> <l>auch</l><lb/> <l>Sinke zum Hauſe des Pluto — —</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Dann erhoͤhn wir den Huͤgel zum Grabmahl;</l><lb/> <l>aber ich wuͤnſch' ihn</l><lb/> <l>Nicht von ſtolzer Groͤße, nur maͤßig. Breiter</l><lb/> <l>und hoͤher</l><lb/> <l>Moͤget ihr, Freund', ihn kuͤnftig erbaun, ſo</l><lb/> <l>viele von euch mich</l><lb/> <l>Ueberleben — —</l> </lg> </lg><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [92/0101]
Maͤhrchen von der Ate, dem Jupiter
gleichſtellt. Wie groß dagegen iſt Achilles
und wie zart! zart in den Klagen um ſei-
nen Freund, in den Klagen an ſeine Mut-
ter; groß in der Verſoͤhnung mit ſeinem
Feinde, in der Anordnung des Begraͤbniſ-
ſes ſeines Freundes,
Laßt Patroklus Gebein, des Menoͤtiaden, uns
ſammlen,
Mit ſorgfaͤltiger Wahl; es iſt nicht ſchwer zu
erkennen.
Dieſes legen wir bei in goldner Urne, bis ich
auch
Sinke zum Hauſe des Pluto — —
Dann erhoͤhn wir den Huͤgel zum Grabmahl;
aber ich wuͤnſch' ihn
Nicht von ſtolzer Groͤße, nur maͤßig. Breiter
und hoͤher
Moͤget ihr, Freund', ihn kuͤnftig erbaun, ſo
viele von euch mich
Ueberleben — —
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