Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 4. Riga, 1794.19. Stolz und Dummheit sind aller 20. Weisheit besteht nicht in Eigennutz; 21. Alle Weisheit beruhet auf vier Wis- 22. Die Deutschen Handkünste zeigen 23. Ein Unchrist ist kein Ungötter. 24. Viele Leute, insonderheit die Ge- 19. Stolz und Dummheit ſind aller 20. Weisheit beſteht nicht in Eigennutz; 21. Alle Weisheit beruhet auf vier Wiſ- 22. Die Deutſchen Handkuͤnſte zeigen 23. Ein Unchriſt iſt kein Ungoͤtter. 24. Viele Leute, inſonderheit die Ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0031" n="26"/> <p>19. Stolz und Dummheit ſind aller<lb/> Laſter und alles Ungluͤcks Urſach.</p><lb/> <p>20. Weisheit beſteht nicht in Eigennutz;<lb/> ihr Ziel iſt eigentlich allein Wahrheit. (Ob<lb/> aber Aufrichtigkeit allein mit Wahrheit<lb/> ohne Nutz zufrieden ſeyn ſoll? und ob<lb/> Wahrheit ohne allen Nutz ſeyn koͤnne? ſei<lb/> eine andre Frage.)</p><lb/> <p>21. Alle Weisheit beruhet auf vier Wiſ-<lb/> ſenſchaften; alles andre, was zu ſelbigen<lb/> nicht gehoͤrt, gehoͤrt zur Schulfuͤchſerei.</p><lb/> <p>22. Die Deutſchen Handkuͤnſte zeigen<lb/> Verſtand; die auslaͤndiſchen Fleiß, Geduld,<lb/> Geiz und Stolz.</p><lb/> <p>23. Ein Unchriſt iſt kein Ungoͤtter.<lb/> (Atheiſt.)</p><lb/> <p>24. Viele Leute, inſonderheit die Ge-<lb/> lehrten merken ihre eigne Bosheit nicht,<lb/> vielweniger ihre Dummheit.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [26/0031]
19. Stolz und Dummheit ſind aller
Laſter und alles Ungluͤcks Urſach.
20. Weisheit beſteht nicht in Eigennutz;
ihr Ziel iſt eigentlich allein Wahrheit. (Ob
aber Aufrichtigkeit allein mit Wahrheit
ohne Nutz zufrieden ſeyn ſoll? und ob
Wahrheit ohne allen Nutz ſeyn koͤnne? ſei
eine andre Frage.)
21. Alle Weisheit beruhet auf vier Wiſ-
ſenſchaften; alles andre, was zu ſelbigen
nicht gehoͤrt, gehoͤrt zur Schulfuͤchſerei.
22. Die Deutſchen Handkuͤnſte zeigen
Verſtand; die auslaͤndiſchen Fleiß, Geduld,
Geiz und Stolz.
23. Ein Unchriſt iſt kein Ungoͤtter.
(Atheiſt.)
24. Viele Leute, inſonderheit die Ge-
lehrten merken ihre eigne Bosheit nicht,
vielweniger ihre Dummheit.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |