Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 5. Riga, 1795.geber im Namen seines Gottes zu ihm, geber im Namen ſeines Gottes zu ihm, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0072" n="57"/> geber im Namen ſeines Gottes zu ihm,<lb/> als zu <hi rendition="#g">Einer Perſon</hi>, die dieſes Got-<lb/> tes <hi rendition="#g">Knecht und gerettetes Kind</hi> ſei;<lb/> und da er vor ſeinem Lebensende dies Ge-<lb/> ſetz wiederholte, ließ er das Volk als <hi rendition="#g">Ei</hi>-<lb/><hi rendition="#g">nen Mann</hi> geloben. Er foderte von ihm<lb/> Achtung und Liebe des Geſetzes als von<lb/><hi rendition="#g">Einem moraliſchen Weſen</hi>. So<lb/> ſprachen alle Propheten, denen der Geſetz-<lb/> geber ausdruͤcklich Raum zu dieſer Stim-<lb/> me ans <hi rendition="#g">geſammte Volk</hi>, als an <hi rendition="#g">Ein<lb/> Eigenthum Gottes</hi> gelaſſen hatte.<lb/> So klein der Kreis ſeyn mochte, in dem<lb/> mancher Prophet ſprach, oder zu ſeiner<lb/> Zeit ſchrieb, ſo groß wird er dieſer ſeiner<lb/> Idee nach. Der Bote ſeines Gottes ſpricht<lb/> zum Sohne Jacob, zum Knecht Iſrael<lb/> fuͤr alle Zeiten. Daher der hohe, weit-<lb/> ſchallende Ton des Patriotismus in den<lb/> Ebraͤiſchen Pſalmen und Propheten. Wo<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [57/0072]
geber im Namen ſeines Gottes zu ihm,
als zu Einer Perſon, die dieſes Got-
tes Knecht und gerettetes Kind ſei;
und da er vor ſeinem Lebensende dies Ge-
ſetz wiederholte, ließ er das Volk als Ei-
nen Mann geloben. Er foderte von ihm
Achtung und Liebe des Geſetzes als von
Einem moraliſchen Weſen. So
ſprachen alle Propheten, denen der Geſetz-
geber ausdruͤcklich Raum zu dieſer Stim-
me ans geſammte Volk, als an Ein
Eigenthum Gottes gelaſſen hatte.
So klein der Kreis ſeyn mochte, in dem
mancher Prophet ſprach, oder zu ſeiner
Zeit ſchrieb, ſo groß wird er dieſer ſeiner
Idee nach. Der Bote ſeines Gottes ſpricht
zum Sohne Jacob, zum Knecht Iſrael
fuͤr alle Zeiten. Daher der hohe, weit-
ſchallende Ton des Patriotismus in den
Ebraͤiſchen Pſalmen und Propheten. Wo
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |