Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 6. Riga, 1795.hörigen Maas des Abstandes von so vie- Der Held der Helden ist Herkules; hoͤrigen Maas des Abſtandes von ſo vie- Der Held der Helden iſt Herkules; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0038" n="23"/> hoͤrigen Maas des Abſtandes von ſo vie-<lb/> len Koͤpfen der Dichter, der Dichterinnen<lb/> und Weiſen nicht verſchieden; die meiſten<lb/> davon ſind idealiſch gebildet, nicht weni-<lb/> ger als Apollo und die Muſen. Eben<lb/> aber durch dieſe <hi rendition="#g">idealiſche Form</hi>-<hi rendition="#g">Er</hi>-<lb/><hi rendition="#g">findung</hi> werden ſie lehrreich. Man ſie-<lb/> het, wenn das Bild alt und aͤcht iſt,<lb/> wie die Kunſt ſich aus dem Inbegrif der<lb/> Geſaͤnge und Sagen einen <hi rendition="#g">Homer</hi>, wie<lb/> ſie ſich einen <hi rendition="#g">Pythagoras</hi> und <hi rendition="#g">Plato</hi><lb/> dachte.</p><lb/> <p>Der Held der Helden iſt <hi rendition="#g">Herkules</hi>;<lb/> er iſt es auch in der Kunſt, <choice><sic>fofern</sic><corr>ſofern</corr></choice> dieſe<lb/> ihr Ideal nicht hoͤher hinauftreibt, als<lb/> daß ſie <hi rendition="#g">unbezwingbare Staͤrke</hi>, un-<lb/> erſchoͤpfliche Kraͤfte, in einem Menſchen-<lb/> koͤrper darzuſtellen zum Zweck hat. Mit-<lb/> telſt ſolcher Glieder hat er ſeine Thaten<lb/> gethan und den Olymp erſieget; die Fa-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [23/0038]
hoͤrigen Maas des Abſtandes von ſo vie-
len Koͤpfen der Dichter, der Dichterinnen
und Weiſen nicht verſchieden; die meiſten
davon ſind idealiſch gebildet, nicht weni-
ger als Apollo und die Muſen. Eben
aber durch dieſe idealiſche Form-Er-
findung werden ſie lehrreich. Man ſie-
het, wenn das Bild alt und aͤcht iſt,
wie die Kunſt ſich aus dem Inbegrif der
Geſaͤnge und Sagen einen Homer, wie
ſie ſich einen Pythagoras und Plato
dachte.
Der Held der Helden iſt Herkules;
er iſt es auch in der Kunſt, ſofern dieſe
ihr Ideal nicht hoͤher hinauftreibt, als
daß ſie unbezwingbare Staͤrke, un-
erſchoͤpfliche Kraͤfte, in einem Menſchen-
koͤrper darzuſtellen zum Zweck hat. Mit-
telſt ſolcher Glieder hat er ſeine Thaten
gethan und den Olymp erſieget; die Fa-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |