Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 7. Riga, 1796.ten; so ward ihre Ausnahme bald selbst Die größeste Repräsentantin ist die ten; ſo ward ihre Ausnahme bald ſelbſt Die groͤßeſte Repraͤſentantin iſt die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0147" n="130"/> ten; ſo ward ihre Ausnahme bald ſelbſt<lb/> zur conventionellen Regel. Faſt auf alle<lb/> Werke des Geiſtes, ſelbſt der Wiſſenſchaft,<lb/> erſtreckt ſich dieſe Franzoͤſiſche Repraͤſen-<lb/> tationsgabe; auf ihre gerichtlichen und<lb/> Kanzelreden, auf ihre Akademien und Elo-<lb/> gien, ſelbſt auf ihre Staatsverhandlungen<lb/> und Staatsgrundſaͤtze; in ihnen erſcheint<lb/> die Gerechtigkeit, die Andacht, die Ge-<lb/> lehrſamkeit, das Lob, die Politik, die Wiſ-<lb/> ſenſchaft <hi rendition="#g">repraͤſentirend</hi>. Es wird der<lb/> Nation ſchwer fuͤr ſich allein zu ſeyn; ſie<lb/> iſt gern im Auge andrer, am liebſten im<lb/> Auge des Univerſum ſprechend, ſchreibend,<lb/><hi rendition="#g">agirend</hi>.</p><lb/> <p>Die groͤßeſte Repraͤſentantin iſt die<lb/> Franzoͤſiſche Sprache. Mit dem Schein<lb/> Alles aufs genaueſte, aufs feinſte zu ſagen,<lb/> umſchreibt ſie in geltenden Ausdruͤcken, die<lb/> jeder zu verſtehen glaubt; und giebt, was<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [130/0147]
ten; ſo ward ihre Ausnahme bald ſelbſt
zur conventionellen Regel. Faſt auf alle
Werke des Geiſtes, ſelbſt der Wiſſenſchaft,
erſtreckt ſich dieſe Franzoͤſiſche Repraͤſen-
tationsgabe; auf ihre gerichtlichen und
Kanzelreden, auf ihre Akademien und Elo-
gien, ſelbſt auf ihre Staatsverhandlungen
und Staatsgrundſaͤtze; in ihnen erſcheint
die Gerechtigkeit, die Andacht, die Ge-
lehrſamkeit, das Lob, die Politik, die Wiſ-
ſenſchaft repraͤſentirend. Es wird der
Nation ſchwer fuͤr ſich allein zu ſeyn; ſie
iſt gern im Auge andrer, am liebſten im
Auge des Univerſum ſprechend, ſchreibend,
agirend.
Die groͤßeſte Repraͤſentantin iſt die
Franzoͤſiſche Sprache. Mit dem Schein
Alles aufs genaueſte, aufs feinſte zu ſagen,
umſchreibt ſie in geltenden Ausdruͤcken, die
jeder zu verſtehen glaubt; und giebt, was
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |