Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 7. Riga, 1796.wie die Geschichte mehrerer Länder zeigt, Alles also was Menschen, Stände und wie die Geſchichte mehrerer Laͤnder zeigt, Alles alſo was Menſchen, Staͤnde und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0176" n="159"/> wie die Geſchichte mehrerer Laͤnder zeigt,<lb/> harte Herren, Trunkenbolde, raͤuberiſche<lb/> ſtolze Barbaren blieben. Selbſt die Grie-<lb/> chen des oͤſtlichen Kaiſerthums, die an den<lb/> Rittergeſetzen der Weſtwelt keinen Antheil<lb/> nahmen, erlaubten ſich Niedertraͤchtigkeiten<lb/> gegen Feinde und Ueberwundene, die in<lb/> Spanien, Italien und Frankreich kein Rit-<lb/> ter ſich jemals erlaubt haben wuͤrde. Als<lb/> uͤppige Treuloſe gingen ſie unter. —</p><lb/> <p>Alles alſo was Menſchen, Staͤnde und<lb/> Voͤlker miteinander verband, was die Ge-<lb/> ſchlechter einander freundlich, Gemuͤther<lb/> einander geneigt machte, was zu einem<lb/> gemeinſchaftlich-anerkannten Zweck und<lb/> gleichſam zu der <hi rendition="#g">Lehrform</hi> beitrug, nach<lb/> welcher man von Jugend auf, wenn gleich<lb/> auf rohe Weiſe, der <hi rendition="#g">Tapferkeit</hi>, <hi rendition="#g">Liebe</hi><lb/> und <hi rendition="#g">Andacht</hi> huldigen lernte, offenbar<lb/> bahnte dies der <hi rendition="#g">Menſchenliebe</hi> oder<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [159/0176]
wie die Geſchichte mehrerer Laͤnder zeigt,
harte Herren, Trunkenbolde, raͤuberiſche
ſtolze Barbaren blieben. Selbſt die Grie-
chen des oͤſtlichen Kaiſerthums, die an den
Rittergeſetzen der Weſtwelt keinen Antheil
nahmen, erlaubten ſich Niedertraͤchtigkeiten
gegen Feinde und Ueberwundene, die in
Spanien, Italien und Frankreich kein Rit-
ter ſich jemals erlaubt haben wuͤrde. Als
uͤppige Treuloſe gingen ſie unter. —
Alles alſo was Menſchen, Staͤnde und
Voͤlker miteinander verband, was die Ge-
ſchlechter einander freundlich, Gemuͤther
einander geneigt machte, was zu einem
gemeinſchaftlich-anerkannten Zweck und
gleichſam zu der Lehrform beitrug, nach
welcher man von Jugend auf, wenn gleich
auf rohe Weiſe, der Tapferkeit, Liebe
und Andacht huldigen lernte, offenbar
bahnte dies der Menſchenliebe oder
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