Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 8. Riga, 1796.cilla u. a. singen; der Gegenstand war Die Reformation endlich und die Phi- Achte Samml. E
cilla u. a. ſingen; der Gegenſtand war Die Reformation endlich und die Phi- Achte Samml. E
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0084" n="65"/><hi rendition="#g">cilla</hi> u. a. ſingen; der Gegenſtand war<lb/> groß und neu; Wunder der Natur, unge-<lb/> ſehene Dinge wurden beſchrieben; in Wiſ-<lb/> ſenſchaften kam ein neues Univerſum zum<lb/> Anblick; und doch thaten die Geſaͤnge von<lb/> ihnen bei weitem nicht die Wirkung, die<lb/> einſt vielleicht ein kleiner Fabelgeſang ge-<lb/> than hatte. In dem Verhaͤltniß, als hie<lb/> und da der Reichthum, die Pracht und<lb/> Freigebigkeit alter großer Familien ſank,<lb/> erloſch auch der Glanz ihrer alten Thaten;<lb/> mit ihren Hofhaltungen gingen auch ihre<lb/> Lobgeſaͤnge hinunter. —</p><lb/> <p>Die Reformation endlich und die Phi-<lb/> loſophie, die ihr folgte, ſchuffen der Poeſie<lb/> voͤllig eine andre Zeit. Jahrhunderte lang<lb/> hatte man Klagen angeſtimmt uͤber den<lb/> verderbten Zuſtand der Cleriſei und aller<lb/> Staͤnde; die Zeit war gekommen, da die<lb/> Erbitterung aufs hoͤchſte ſtieg, und nicht<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Achte Samml. E</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [65/0084]
cilla u. a. ſingen; der Gegenſtand war
groß und neu; Wunder der Natur, unge-
ſehene Dinge wurden beſchrieben; in Wiſ-
ſenſchaften kam ein neues Univerſum zum
Anblick; und doch thaten die Geſaͤnge von
ihnen bei weitem nicht die Wirkung, die
einſt vielleicht ein kleiner Fabelgeſang ge-
than hatte. In dem Verhaͤltniß, als hie
und da der Reichthum, die Pracht und
Freigebigkeit alter großer Familien ſank,
erloſch auch der Glanz ihrer alten Thaten;
mit ihren Hofhaltungen gingen auch ihre
Lobgeſaͤnge hinunter. —
Die Reformation endlich und die Phi-
loſophie, die ihr folgte, ſchuffen der Poeſie
voͤllig eine andre Zeit. Jahrhunderte lang
hatte man Klagen angeſtimmt uͤber den
verderbten Zuſtand der Cleriſei und aller
Staͤnde; die Zeit war gekommen, da die
Erbitterung aufs hoͤchſte ſtieg, und nicht
Achte Samml. E
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |