Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 9. Riga, 1797.Ehrennamen an, die alle civilisirte und un- Ehrennamen an, die alle civiliſirte und un- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0014" n="7"/> Ehrennamen an, die alle civiliſirte und un-<lb/> civiliſirte Nationen, nah und fern, Italiaͤ-<lb/> ner, Spanier, Franken, Britten, Daͤnen,<lb/> Schweden, ſelbſt Ruſſen, Wenden, Liwen,<lb/> Eſthen und Pohlen den Deutſchen geben.<lb/> Woruͤber ganz Europa einig ſei, meint<lb/> er, muͤſſe doch wohl etwas Wahres in ſich<lb/> enthalten. Geſchichte, Spruͤchwoͤrter, ſelbſt<lb/> der Staatskalender zu <hi rendition="#g">Peking</hi> ſtanden<lb/> ihm dabei zu Huͤlfe, in welchem letzten die<lb/> Deutſchen als ein Volk charakteriſirt ſeyn<lb/> ſollen, das in aller Voͤlker Dienſten iſt,<lb/> und zwiſchen zwei Federbetten ſchlaͤft. —<lb/> G. wunderte ſich, warum Sie die Politik<lb/> von der Poeſie ausgeſchloſſen haben woll-<lb/> ten, da dem was die Menſchen humaniſi-<lb/> re, <hi rendition="#g">jedes</hi> Feld offen, <hi rendition="#g">jede</hi> Materie zu<lb/> Gebot ſtehen muͤſſe. H. begrif nicht recht,<lb/> wohin Sie fuͤr die Poeſie mit Ihrer <hi rendition="#g">Ein</hi>-<lb/><hi rendition="#g">falt</hi> und <hi rendition="#g">Wahrheit</hi> wollten, ſo daß es<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [7/0014]
Ehrennamen an, die alle civiliſirte und un-
civiliſirte Nationen, nah und fern, Italiaͤ-
ner, Spanier, Franken, Britten, Daͤnen,
Schweden, ſelbſt Ruſſen, Wenden, Liwen,
Eſthen und Pohlen den Deutſchen geben.
Woruͤber ganz Europa einig ſei, meint
er, muͤſſe doch wohl etwas Wahres in ſich
enthalten. Geſchichte, Spruͤchwoͤrter, ſelbſt
der Staatskalender zu Peking ſtanden
ihm dabei zu Huͤlfe, in welchem letzten die
Deutſchen als ein Volk charakteriſirt ſeyn
ſollen, das in aller Voͤlker Dienſten iſt,
und zwiſchen zwei Federbetten ſchlaͤft. —
G. wunderte ſich, warum Sie die Politik
von der Poeſie ausgeſchloſſen haben woll-
ten, da dem was die Menſchen humaniſi-
re, jedes Feld offen, jede Materie zu
Gebot ſtehen muͤſſe. H. begrif nicht recht,
wohin Sie fuͤr die Poeſie mit Ihrer Ein-
falt und Wahrheit wollten, ſo daß es
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |