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Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 9. Riga, 1797.

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110.

Da wendet sich nun freilich das Blatt.
Germanus fragt nicht, was Nachbar
Gallus ihm dem Gallus, sondern ihm
dem Germanus
gewesen sei, seyn kön-
ne und seyn dörfe? Und hierüber giebt
die Geschichte klare Auskunft.

Die alten Gallier und Germanen wol-
len wir ruhen lassen. Sie waren gegen
einander bald Freunde, bald Feinde, die
Germanen das rohere Volk, beide aber

110.

Da wendet ſich nun freilich das Blatt.
Germanus fragt nicht, was Nachbar
Gallus ihm dem Gallus, ſondern ihm
dem Germanus
geweſen ſei, ſeyn koͤn-
ne und ſeyn doͤrfe? Und hieruͤber giebt
die Geſchichte klare Auskunft.

Die alten Gallier und Germanen wol-
len wir ruhen laſſen. Sie waren gegen
einander bald Freunde, bald Feinde, die
Germanen das rohere Volk, beide aber

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[20/0027] 110. Da wendet ſich nun freilich das Blatt. Germanus fragt nicht, was Nachbar Gallus ihm dem Gallus, ſondern ihm dem Germanus geweſen ſei, ſeyn koͤn- ne und ſeyn doͤrfe? Und hieruͤber giebt die Geſchichte klare Auskunft. Die alten Gallier und Germanen wol- len wir ruhen laſſen. Sie waren gegen einander bald Freunde, bald Feinde, die Germanen das rohere Volk, beide aber

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Zitationshilfe: Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 9. Riga, 1797, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet09_1797/27>, abgerufen am 21.11.2024.