Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 9. Riga, 1797.in welchen man zum Theil schon beide Spra- "Darf ich noch hinzusetzen, daß die große in welchen man zum Theil ſchon beide Spra- „Darf ich noch hinzuſetzen, daß die große <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0036" n="29"/> in welchen man zum Theil ſchon beide Spra-<lb/> chen redet. Auch giebt es <hi rendition="#g">drittens</hi> keine<lb/> Rivalitaͤt und Eiferſucht zwiſchen beiden Voͤl-<lb/> kern. Nie haben ſie ſo lange, grauſame,<lb/> und große Angelegenheiten betreffende Kriege<lb/> gegen einander gefuͤhrt, als z. B. Frankreich<lb/> mit England und Spanien. Dazu kommt<lb/><hi rendition="#g">viertens</hi>, daß unſre Armeen, entweder als<lb/> Freunde oder als Feinde zu verſchiednen Zei-<lb/> ten in alle Theile von Deutſchland gedrungen<lb/> ſind und die Voͤlker mit unſern Gebraͤuchen<lb/> und mit unſrer Sprache bekannt gemacht ha-<lb/> ben. Auch findet die Deutſche Nation Ge-<lb/> ſchmack am Reiſen und reiſet gewoͤhnlich zu-<lb/> erſt nach Frankreich. <hi rendition="#g">Fuͤnftens</hi> hat die<lb/> Auswanderung der <hi rendition="#aq">refugiés</hi> unſere Buͤrger,<lb/> unſre Manufacturen, unſre Kuͤnſte, unſern<lb/> Geſchmack, unſre Gebraͤuche, unſre Sprache<lb/> nirgend ſo leicht verbreitet, nirgend ſo viel und ſo<lb/> zahlreiche Colonieen geſtiftet, als in Deutſchland.</p><lb/> <p>„Darf ich noch hinzuſetzen, daß die große<lb/> Anzahl von Hoͤfen und <hi rendition="#aq">Souverains,</hi> die den<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [29/0036]
in welchen man zum Theil ſchon beide Spra-
chen redet. Auch giebt es drittens keine
Rivalitaͤt und Eiferſucht zwiſchen beiden Voͤl-
kern. Nie haben ſie ſo lange, grauſame,
und große Angelegenheiten betreffende Kriege
gegen einander gefuͤhrt, als z. B. Frankreich
mit England und Spanien. Dazu kommt
viertens, daß unſre Armeen, entweder als
Freunde oder als Feinde zu verſchiednen Zei-
ten in alle Theile von Deutſchland gedrungen
ſind und die Voͤlker mit unſern Gebraͤuchen
und mit unſrer Sprache bekannt gemacht ha-
ben. Auch findet die Deutſche Nation Ge-
ſchmack am Reiſen und reiſet gewoͤhnlich zu-
erſt nach Frankreich. Fuͤnftens hat die
Auswanderung der refugiés unſere Buͤrger,
unſre Manufacturen, unſre Kuͤnſte, unſern
Geſchmack, unſre Gebraͤuche, unſre Sprache
nirgend ſo leicht verbreitet, nirgend ſo viel und ſo
zahlreiche Colonieen geſtiftet, als in Deutſchland.
„Darf ich noch hinzuſetzen, daß die große
Anzahl von Hoͤfen und Souverains, die den
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