Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 10. Riga, 1797.sie umfaßten, mittelbar und unmittelbar Selbst das Christenthum, sobald es *) Die französische Schrift de la felicite pu-
blique ou considerations sur le sort des hommes dans les differentes epoques de l'histoire. Amsterd. 1772. behandelt ein Thema, dem nicht gnug Aufmerksamkeit ge- widmet werden kann. Wozu die Geschichte, wenn sie uns nicht das Bild der glücklichen oder unglücklichen, der verfallenden oder sich aufrichtenden Menschheit zeiget? ſie umfaßten, mittelbar und unmittelbar Selbſt das Chriſtenthum, ſobald es *) Die franzoͤſiſche Schrift de la felicité pu-
blique ou conſiderations ſur le ſort des hommes dans les differentes epoques de l'hiſtoire. Amſterd. 1772. behandelt ein Thema, dem nicht gnug Aufmerkſamkeit ge- widmet werden kann. Wozu die Geſchichte, wenn ſie uns nicht das Bild der gluͤcklichen oder ungluͤcklichen, der verfallenden oder ſich aufrichtenden Menſchheit zeiget? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0014" n="7"/> ſie umfaßten, mittelbar und unmittelbar<lb/> brachten? <note place="foot" n="*)">Die franzoͤſiſche Schrift <hi rendition="#aq">de la felicité pu-<lb/> blique ou conſiderations ſur le ſort des<lb/> hommes dans les differentes epoques de<lb/> l'hiſtoire. Amſterd. 1772.</hi> behandelt ein<lb/> Thema, dem nicht gnug Aufmerkſamkeit ge-<lb/> widmet werden kann. Wozu die Geſchichte,<lb/> wenn ſie uns nicht das Bild der gluͤcklichen<lb/> oder ungluͤcklichen, der verfallenden oder ſich<lb/> aufrichtenden Menſchheit zeiget?</note></p><lb/> <p>Selbſt das <hi rendition="#g">Chriſtenthum</hi>, ſobald es<lb/> als Staatsmaſchiene auf fremde Voͤlker<lb/> wirkte, druͤckte ſie ſchrecklich; bei einigen<lb/> verſtuͤmmelte es dergeſtalt ihren eigenthuͤm-<lb/> lichen Charakter, daß keine anderthalb-<lb/> tauſend Jahre ihn haben zurechtbringen<lb/> moͤgen. Wuͤnſchten wir nicht, daß z. B.<lb/> der Geiſt der nordiſchen Voͤlker, der <hi rendition="#g">Deut</hi>-<lb/><hi rendition="#g">ſchen</hi>, der <hi rendition="#g">Galen</hi>, <hi rendition="#g">Slaven</hi> u. f. un-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [7/0014]
ſie umfaßten, mittelbar und unmittelbar
brachten? *)
Selbſt das Chriſtenthum, ſobald es
als Staatsmaſchiene auf fremde Voͤlker
wirkte, druͤckte ſie ſchrecklich; bei einigen
verſtuͤmmelte es dergeſtalt ihren eigenthuͤm-
lichen Charakter, daß keine anderthalb-
tauſend Jahre ihn haben zurechtbringen
moͤgen. Wuͤnſchten wir nicht, daß z. B.
der Geiſt der nordiſchen Voͤlker, der Deut-
ſchen, der Galen, Slaven u. f. un-
*) Die franzoͤſiſche Schrift de la felicité pu-
blique ou conſiderations ſur le ſort des
hommes dans les differentes epoques de
l'hiſtoire. Amſterd. 1772. behandelt ein
Thema, dem nicht gnug Aufmerkſamkeit ge-
widmet werden kann. Wozu die Geſchichte,
wenn ſie uns nicht das Bild der gluͤcklichen
oder ungluͤcklichen, der verfallenden oder ſich
aufrichtenden Menſchheit zeiget?
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