Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 10. Riga, 1797.Sie macht' er uns zum heiligsten Gesetz, Arbeitsamkeit verriegelt Die Thür dem Laster, das dem Müßigen Zur Seite schleicht, und hinter ihm das Unglück. Willst du dem Feinde fluchen, wünsch' ihm Muße; Auf Muße folgt viel Böses, und des Kummers Gar viel. Arbeitsam wirkt die Seele froh; Langweilger Müßiggang beschäftigt sie Zur Reue, zum Verderben. Thorheit leitet Den Müßigen; Muthwill' und Vorwitz führen Ins Dunkel ihn, wo Gott nicht ist. Arbeitet, Ihr Weisen in dem Volk, befördert Euer Und Vieler Glück. Sie macht' er uns zum heiligſten Geſetz, Arbeitſamkeit verriegelt Die Thuͤr dem Laſter, das dem Muͤßigen Zur Seite ſchleicht, und hinter ihm das Ungluͤck. Willſt du dem Feinde fluchen, wuͤnſch' ihm Muße; Auf Muße folgt viel Boͤſes, und des Kummers Gar viel. Arbeitſam wirkt die Seele froh; Langweilger Muͤßiggang beſchaͤftigt ſie Zur Reue, zum Verderben. Thorheit leitet Den Muͤßigen; Muthwill' und Vorwitz fuͤhren Ins Dunkel ihn, wo Gott nicht iſt. Arbeitet, Ihr Weiſen in dem Volk, befoͤrdert Euer Und Vieler Gluͤck. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="3"> <pb facs="#f0201" n="194"/> <l>Sie macht' er uns zum heiligſten Geſetz,</l><lb/> <l>Den <hi rendition="#g">Fleiß</hi> zur Pflicht.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l><hi rendition="#g">Arbeitſamkeit</hi> verriegelt</l><lb/> <l>Die Thuͤr dem Laſter, das dem Muͤßigen</l><lb/> <l>Zur Seite ſchleicht, und hinter ihm das</l><lb/> <l>Ungluͤck.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Willſt du dem Feinde fluchen, wuͤnſch' ihm</l><lb/> <l>Muße;</l><lb/> <l>Auf Muße folgt viel Boͤſes, und des Kummers</l><lb/> <l>Gar viel.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Arbeitſam wirkt die Seele froh;</l><lb/> <l>Langweilger Muͤßiggang beſchaͤftigt ſie</l><lb/> <l>Zur Reue, zum Verderben. Thorheit leitet</l><lb/> <l>Den Muͤßigen; Muthwill' und Vorwitz fuͤhren</l><lb/> <l>Ins Dunkel ihn, wo Gott nicht iſt.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Arbeitet,</l><lb/> <l>Ihr Weiſen in dem Volk, befoͤrdert Euer</l><lb/> <l>Und Vieler Gluͤck.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [194/0201]
Sie macht' er uns zum heiligſten Geſetz,
Den Fleiß zur Pflicht.
Arbeitſamkeit verriegelt
Die Thuͤr dem Laſter, das dem Muͤßigen
Zur Seite ſchleicht, und hinter ihm das
Ungluͤck.
Willſt du dem Feinde fluchen, wuͤnſch' ihm
Muße;
Auf Muße folgt viel Boͤſes, und des Kummers
Gar viel.
Arbeitſam wirkt die Seele froh;
Langweilger Muͤßiggang beſchaͤftigt ſie
Zur Reue, zum Verderben. Thorheit leitet
Den Muͤßigen; Muthwill' und Vorwitz fuͤhren
Ins Dunkel ihn, wo Gott nicht iſt.
Arbeitet,
Ihr Weiſen in dem Volk, befoͤrdert Euer
Und Vieler Gluͤck.
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