Herder, Johann Gottfried von: Kritische Wälder. Bd. 3. Riga, 1769.Kritische Wälder. same behielten u. s. w. dies weiß ich, und wersollte das nicht wissen? Und weiß man das; wem wird die weitläuf- tem
Kritiſche Waͤlder. ſame behielten u. ſ. w. dies weiß ich, und werſollte das nicht wiſſen? Und weiß man das; wem wird die weitlaͤuf- tem
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0074" n="68"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Kritiſche Waͤlder.</hi></fw><lb/> ſame behielten u. ſ. w. dies weiß ich, und wer<lb/> ſollte das nicht wiſſen?</p><lb/> <p>Und weiß man das; wem wird die weitlaͤuf-<lb/> tige praͤchtige Anmahnung: „die Fuͤrſten ſollten<lb/> „doch bedenken, daß ſie ihre Muͤnzen fuͤr die<lb/> „Nachwelt ſchlagen laſſen, daß dieſe ja der ſpaͤte-<lb/> „ſten Nachkommenſchaft ihren Geſchmack verkuͤn-<lb/> „digen ſollen: die geharniſchten Bruſtbilder waͤren<lb/> „doch wider das Uebliche unſrer Zeiten: an Muͤn-<lb/> „zen und Statuen des Alterthums faͤnde er doch<lb/> „ſolche Ruͤſtung nicht: an byzantiniſchen Kaiſern<lb/> „auch nicht ſo ganz: ſie bleibe doch fuͤr unſre Zei-<lb/> „ten fremde: ſie ſtelle doch eine Sache vor, die<lb/> „wir in der Natur nicht mehr ſehen: die Roͤmer<lb/> „haͤtten ſich doch nie in aͤgyptiſcher Kleidung, oder<lb/> „mit parthiſchen Tiaren abbilden laſſen: man<lb/> „braͤchte damit der Nachkommenſchaft nichts, als<lb/> „ganz falſche Begriffe von den Trachten unſrer<lb/> „Zeit bei — — und was der Verf. daruͤber<lb/> auf ſieben Seiten Gelehrtes, Wohlſchmeckendes<lb/> und Zurechtweiſendes von Heliogabalus und Chil-<lb/> derich, von Alexander und Ariſtobulus ſagen moͤge,<lb/> das artige Gebeth des Hrn. Watelets, und den<lb/> artigen Spaas vom Loͤwen und Affen d. i. vom<lb/> Fuͤrſten und ſeinem Kuͤnſtler, von der friedfertigen<lb/> und mit frommem Abſcheu gegen alles Morden und<lb/> Blutvergießen verwahrten Buͤrgerkompagnie, von<lb/> der lockichten Perucke und <hi rendition="#fr">ihrer Herrlichkeiten</hi> brei-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">tem</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [68/0074]
Kritiſche Waͤlder.
ſame behielten u. ſ. w. dies weiß ich, und wer
ſollte das nicht wiſſen?
Und weiß man das; wem wird die weitlaͤuf-
tige praͤchtige Anmahnung: „die Fuͤrſten ſollten
„doch bedenken, daß ſie ihre Muͤnzen fuͤr die
„Nachwelt ſchlagen laſſen, daß dieſe ja der ſpaͤte-
„ſten Nachkommenſchaft ihren Geſchmack verkuͤn-
„digen ſollen: die geharniſchten Bruſtbilder waͤren
„doch wider das Uebliche unſrer Zeiten: an Muͤn-
„zen und Statuen des Alterthums faͤnde er doch
„ſolche Ruͤſtung nicht: an byzantiniſchen Kaiſern
„auch nicht ſo ganz: ſie bleibe doch fuͤr unſre Zei-
„ten fremde: ſie ſtelle doch eine Sache vor, die
„wir in der Natur nicht mehr ſehen: die Roͤmer
„haͤtten ſich doch nie in aͤgyptiſcher Kleidung, oder
„mit parthiſchen Tiaren abbilden laſſen: man
„braͤchte damit der Nachkommenſchaft nichts, als
„ganz falſche Begriffe von den Trachten unſrer
„Zeit bei — — und was der Verf. daruͤber
auf ſieben Seiten Gelehrtes, Wohlſchmeckendes
und Zurechtweiſendes von Heliogabalus und Chil-
derich, von Alexander und Ariſtobulus ſagen moͤge,
das artige Gebeth des Hrn. Watelets, und den
artigen Spaas vom Loͤwen und Affen d. i. vom
Fuͤrſten und ſeinem Kuͤnſtler, von der friedfertigen
und mit frommem Abſcheu gegen alles Morden und
Blutvergießen verwahrten Buͤrgerkompagnie, von
der lockichten Perucke und ihrer Herrlichkeiten brei-
tem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |