Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.

Bild:
<< vorherige Seite
Gebet.

Brause, Gott, mit Sturmesodem durch die fürchterliche Stille,
Gib ein Trauerspiel der Freiheit für der Sklaverei Idylle;
Laß das Herz doch wieder schlagen in der Brust der kalten Welt,
Und erweck' ihr einen Rächer, und erweck' ihr einen Held!
Wenn sie in der eignen Heimat frei zu leben uns nicht gönnen,
Schaff' uns eine grüne Insel, wo wir frei noch sterben können,
Sterben können froh und freudig in der frischen freien Luft
Und uns selbst die Rosen träufeln aus den Wunden auf die Gruft!
Gebet.

Brauſe, Gott, mit Sturmesodem durch die fürchterliche Stille,
Gib ein Trauerſpiel der Freiheit für der Sklaverei Idylle;
Laß das Herz doch wieder ſchlagen in der Bruſt der kalten Welt,
Und erweck' ihr einen Rächer, und erweck' ihr einen Held!
Wenn ſie in der eignen Heimat frei zu leben uns nicht gönnen,
Schaff' uns eine grüne Inſel, wo wir frei noch ſterben können,
Sterben können froh und freudig in der friſchen freien Luft
Und uns ſelbſt die Roſen träufeln aus den Wunden auf die Gruft!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0032" n="[26]"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#g">Gebet.</hi><lb/>
        </head>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <lg type="poem">
          <lg n="1">
            <l>Brau&#x017F;e, Gott, mit Sturmesodem durch die fürchterliche Stille,</l><lb/>
            <l>Gib ein Trauer&#x017F;piel der Freiheit für der Sklaverei Idylle;</l><lb/>
            <l>Laß das Herz doch wieder &#x017F;chlagen in der Bru&#x017F;t der kalten Welt,</l><lb/>
            <l>Und erweck' ihr einen Rächer, und erweck' ihr einen Held!</l><lb/>
          </lg>
          <lg n="2">
            <l>Wenn &#x017F;ie in der eignen Heimat frei zu leben uns nicht gönnen,</l><lb/>
            <l>Schaff' uns eine grüne In&#x017F;el, wo wir frei noch <hi rendition="#g">&#x017F;terben</hi> können,</l><lb/>
            <l>Sterben können froh und freudig in der fri&#x017F;chen freien Luft</l><lb/>
            <l>Und uns &#x017F;elb&#x017F;t die Ro&#x017F;en träufeln aus den Wunden auf die Gruft!</l><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[26]/0032] Gebet. Brauſe, Gott, mit Sturmesodem durch die fürchterliche Stille, Gib ein Trauerſpiel der Freiheit für der Sklaverei Idylle; Laß das Herz doch wieder ſchlagen in der Bruſt der kalten Welt, Und erweck' ihr einen Rächer, und erweck' ihr einen Held! Wenn ſie in der eignen Heimat frei zu leben uns nicht gönnen, Schaff' uns eine grüne Inſel, wo wir frei noch ſterben können, Sterben können froh und freudig in der friſchen freien Luft Und uns ſelbſt die Roſen träufeln aus den Wunden auf die Gruft!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/32
Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841, S. [26]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/32>, abgerufen am 25.11.2024.