[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843.Wie Zeus durch den Olympus schreitet Mit Donnern, naht der große Tag: Ob aller Welt wird er verbreitet, Daß alle Welt sich freuen mag. Dem Sehnen ward das Wort verliehen, Der Stern der Zeit fand seine Bahn; Dem Sturm geweihter Melodien Wird auch der letzte Feind entfliehen, Und, der Verheißung Schwalben, ziehen Dem Völkerfrühling wir voran. Der Knechtschaft Baal wird zu Schanden, Der Blinde weiß nicht was er thut: Er schlägt den süßen Wein in Banden Und mehrt nur seines Feuers Glut. Seht ihn, der heut der Haft entsprungen, Wie wirft er seiner Perlen Schaar! Hurrah, ihr frischen, freien Zungen! Hurrah, du Volk der Nibelungen, Bring' diesen alten Geist dem jungen, Dem guten Geist zum Opfer dar! Wie Zeus durch den Olympus ſchreitet Mit Donnern, naht der große Tag: Ob aller Welt wird er verbreitet, Daß alle Welt ſich freuen mag. Dem Sehnen ward das Wort verliehen, Der Stern der Zeit fand ſeine Bahn; Dem Sturm geweihter Melodien Wird auch der letzte Feind entfliehen, Und, der Verheißung Schwalben, ziehen Dem Völkerfrühling wir voran. Der Knechtſchaft Baal wird zu Schanden, Der Blinde weiß nicht was er thut: Er ſchlägt den ſüßen Wein in Banden Und mehrt nur ſeines Feuers Glut. Seht ihn, der heut der Haft entſprungen, Wie wirft er ſeiner Perlen Schaar! Hurrah, ihr friſchen, freien Zungen! Hurrah, du Volk der Nibelungen, Bring' dieſen alten Geiſt dem jungen, Dem guten Geiſt zum Opfer dar! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0047" n="37"/> <lg n="4"> <l>Wie Zeus durch den Olympus ſchreitet</l><lb/> <l>Mit Donnern, naht der große Tag:</l><lb/> <l>Ob aller Welt wird er verbreitet,</l><lb/> <l>Daß alle Welt ſich freuen mag.</l><lb/> <l>Dem Sehnen ward das Wort verliehen,</l><lb/> <l>Der Stern der Zeit fand ſeine Bahn;</l><lb/> <l>Dem Sturm geweihter Melodien</l><lb/> <l>Wird auch der letzte Feind entfliehen,</l><lb/> <l>Und, der Verheißung Schwalben, ziehen</l><lb/> <l>Dem Völkerfrühling wir voran.</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Der Knechtſchaft Baal wird zu Schanden,</l><lb/> <l>Der Blinde weiß nicht was er thut:</l><lb/> <l>Er ſchlägt den ſüßen Wein in Banden</l><lb/> <l>Und mehrt nur ſeines Feuers Glut.</l><lb/> <l>Seht ihn, der heut der Haft entſprungen,</l><lb/> <l>Wie wirft er ſeiner Perlen Schaar!</l><lb/> <l>Hurrah, ihr friſchen, freien Zungen!</l><lb/> <l>Hurrah, du Volk der Nibelungen,</l><lb/> <l>Bring' dieſen alten Geiſt dem jungen,</l><lb/> <l>Dem guten Geiſt zum Opfer dar!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [37/0047]
Wie Zeus durch den Olympus ſchreitet
Mit Donnern, naht der große Tag:
Ob aller Welt wird er verbreitet,
Daß alle Welt ſich freuen mag.
Dem Sehnen ward das Wort verliehen,
Der Stern der Zeit fand ſeine Bahn;
Dem Sturm geweihter Melodien
Wird auch der letzte Feind entfliehen,
Und, der Verheißung Schwalben, ziehen
Dem Völkerfrühling wir voran.
Der Knechtſchaft Baal wird zu Schanden,
Der Blinde weiß nicht was er thut:
Er ſchlägt den ſüßen Wein in Banden
Und mehrt nur ſeines Feuers Glut.
Seht ihn, der heut der Haft entſprungen,
Wie wirft er ſeiner Perlen Schaar!
Hurrah, ihr friſchen, freien Zungen!
Hurrah, du Volk der Nibelungen,
Bring' dieſen alten Geiſt dem jungen,
Dem guten Geiſt zum Opfer dar!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |