[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843.Land der Sehnsucht, drin die Ströme sich wie muthige Rebellen In die Ebne niederstürzen, auch der Rhein mit seinen Wellen, Auch der Rhein mit seinen Wellen, der die vielen Worte hört -- Ob's die deutschen Fürsten ahnen, daß sich auch der Rhein empört? Daß er hier sich nicht um Klippen,
nicht um deutsche Lieder kümmert, Und den eignen Friedensbogen tausendfach im Sturz zertrümmert? Ob ihr auch so voll des Lobes, deutsche Sänger, hier erschient, Wo er donnernd schon als Säugling seine Sporen sich verdient? Land der Sehnſucht, drin die Ströme ſich wie muthige Rebellen In die Ebne niederſtürzen, auch der Rhein mit ſeinen Wellen, Auch der Rhein mit ſeinen Wellen, der die vielen Worte hört — Ob's die deutſchen Fürſten ahnen, daß ſich auch der Rhein empört? Daß er hier ſich nicht um Klippen,
nicht um deutſche Lieder kümmert, Und den eignen Friedensbogen tauſendfach im Sturz zertrümmert? Ob ihr auch ſo voll des Lobes, deutſche Sänger, hier erſchient, Wo er donnernd ſchon als Säugling ſeine Sporen ſich verdient? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0053" n="43"/> <lg n="2"> <l>Land der Sehnſucht, drin die Ströme</l><lb/> <l>ſich wie muthige Rebellen</l><lb/> <l>In die Ebne niederſtürzen,</l><lb/> <l>auch der Rhein mit ſeinen Wellen,</l><lb/> <l>Auch der Rhein mit ſeinen Wellen,</l><lb/> <l>der die vielen Worte hört —</l><lb/> <l>Ob's die deutſchen Fürſten ahnen,</l><lb/> <l>daß ſich auch der Rhein empört?</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Daß er hier ſich nicht um Klippen,</l><lb/> <l>nicht um deutſche Lieder kümmert,</l><lb/> <l>Und den eignen Friedensbogen</l><lb/> <l>tauſendfach im Sturz zertrümmert?</l><lb/> <l>Ob ihr auch ſo voll des Lobes,</l><lb/> <l>deutſche Sänger, hier erſchient,</l><lb/> <l>Wo er donnernd ſchon als Säugling</l><lb/> <l>ſeine Sporen ſich verdient?</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [43/0053]
Land der Sehnſucht, drin die Ströme
ſich wie muthige Rebellen
In die Ebne niederſtürzen,
auch der Rhein mit ſeinen Wellen,
Auch der Rhein mit ſeinen Wellen,
der die vielen Worte hört —
Ob's die deutſchen Fürſten ahnen,
daß ſich auch der Rhein empört?
Daß er hier ſich nicht um Klippen,
nicht um deutſche Lieder kümmert,
Und den eignen Friedensbogen
tauſendfach im Sturz zertrümmert?
Ob ihr auch ſo voll des Lobes,
deutſche Sänger, hier erſchient,
Wo er donnernd ſchon als Säugling
ſeine Sporen ſich verdient?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |