Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.tigte mit seinem Beispiel daß uns die Aerzte Meine Mutter hingegen war so sanft Da wird uns der Tod nicht scheiden der uns jezt geschieden hat Gott der Herr wird selbst uns weiden und erfreun in feiner Stadt Ewig ewig für und für Ewig ewig werden wir mit einander jubiliren und ein englisch Leben führen Noch sang mein Vater nicht mit. Seine Er hat' große Hitze sagte meine Mutter Gütiger Gott laß ihn mir laß ihn einem Herr
tigte mit ſeinem Beiſpiel daß uns die Aerzte Meine Mutter hingegen war ſo ſanft Da wird uns der Tod nicht ſcheiden der uns jezt geſchieden hat Gott der Herr wird ſelbſt uns weiden und erfreun in feiner Stadt Ewig ewig fuͤr und fuͤr Ewig ewig werden wir mit einander jubiliren und ein engliſch Leben fuͤhren Noch ſang mein Vater nicht mit. Seine Er hat’ große Hitze ſagte meine Mutter Guͤtiger Gott laß ihn mir laß ihn einem Herr
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tigte mit ſeinem Beiſpiel daß uns die Aerzte
feig machen: indem ſie Gefahren aufdecken
die vor uns verborgen ſind.
Meine Mutter hingegen war ſo ſanft
wie ein Lied. Er nahm ſie an der Hand
zeigte ihr den ſaftiſchen Brief, und ſie ohne
Schrei ohne Ach ſtimmte an, ihre Augen
gen Himmel.
Da wird uns der Tod nicht ſcheiden
der uns jezt geſchieden hat
Gott der Herr wird ſelbſt uns weiden
und erfreun in feiner Stadt
Ewig ewig fuͤr und fuͤr
Ewig ewig werden wir
mit einander jubiliren
und ein engliſch Leben fuͤhren
Noch ſang mein Vater nicht mit. Seine
Seele war verſuncken in Schmerz. Meine
Hofnung ſagt’ er, die der Herr bey meinem
ſtummen Gram mir in einem fremden Lande
aufgehn lies. Ein Nachtfroſt und ſiehe da —
Er hat’ große Hitze ſagte meine Mutter
Guͤtiger Gott laß ihn mir laß ihn einem
Ungluͤcklichen, der fuͤr ſich lange die Wuͤn-
ſche aufgegeben zu dem Staube ſeiner Vaͤter
verſammlet zu werden
Herr
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