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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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men wir uns nach dieser Predigt oft auf dem
halben Wege entgegen an mehr dachten wir
beyde nicht --

Der alte Herr wolte wieder mit einem
Spruch bey meiner Mutter gut machen was
er mit einem Spruch verdorben hatte. Man
kann vom jungen Herrn versichert' er nicht
sagen was man vom Herrn Pastor in --
sagte der die Gemeine von seinem Herrn Va-
ter erbte und mit ihr des Vaters Concepte
"Alles was der Vater hat ist sein, und von
"dem Seinen wird er's nehmen, und euch
"verkündigen."

Meine Mutter sprach gleich nach einge-
nommenem Mittagsmahl von Universitäten,
allein mir schienen Universitäten ein sehr
unnöthig Ding zu seyn. Ich wiederhohlt'
ihr das was mein Vater drüber verkündi-
get hatte.

Müssen denn alle Bäume die ihr Haupt
empor heben sollen ehe sie an Stelle und Ort
kommen in einer Baumschule ihre Jahre
stehen. Wo Gott und die Natur ist, da ist
eine hohe Schule. Gott wohnet nicht in
Tempeln mit Menschenhänden gemacht nicht
in Jerusalem, sondern in ihm leben weben
und sind wir.


Wer

men wir uns nach dieſer Predigt oft auf dem
halben Wege entgegen an mehr dachten wir
beyde nicht —

Der alte Herr wolte wieder mit einem
Spruch bey meiner Mutter gut machen was
er mit einem Spruch verdorben hatte. Man
kann vom jungen Herrn verſichert’ er nicht
ſagen was man vom Herrn Paſtor in —
ſagte der die Gemeine von ſeinem Herrn Va-
ter erbte und mit ihr des Vaters Concepte
„Alles was der Vater hat iſt ſein, und von
„dem Seinen wird er’s nehmen, und euch
„verkuͤndigen.“

Meine Mutter ſprach gleich nach einge-
nommenem Mittagsmahl von Univerſitaͤten,
allein mir ſchienen Univerſitaͤten ein ſehr
unnoͤthig Ding zu ſeyn. Ich wiederhohlt’
ihr das was mein Vater druͤber verkuͤndi-
get hatte.

Muͤſſen denn alle Baͤume die ihr Haupt
empor heben ſollen ehe ſie an Stelle und Ort
kommen in einer Baumſchule ihre Jahre
ſtehen. Wo Gott und die Natur iſt, da iſt
eine hohe Schule. Gott wohnet nicht in
Tempeln mit Menſchenhaͤnden gemacht nicht
in Jeruſalem, ſondern in ihm leben weben
und ſind wir.


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[184/0192] men wir uns nach dieſer Predigt oft auf dem halben Wege entgegen an mehr dachten wir beyde nicht — Der alte Herr wolte wieder mit einem Spruch bey meiner Mutter gut machen was er mit einem Spruch verdorben hatte. Man kann vom jungen Herrn verſichert’ er nicht ſagen was man vom Herrn Paſtor in — ſagte der die Gemeine von ſeinem Herrn Va- ter erbte und mit ihr des Vaters Concepte „Alles was der Vater hat iſt ſein, und von „dem Seinen wird er’s nehmen, und euch „verkuͤndigen.“ Meine Mutter ſprach gleich nach einge- nommenem Mittagsmahl von Univerſitaͤten, allein mir ſchienen Univerſitaͤten ein ſehr unnoͤthig Ding zu ſeyn. Ich wiederhohlt’ ihr das was mein Vater druͤber verkuͤndi- get hatte. Muͤſſen denn alle Baͤume die ihr Haupt empor heben ſollen ehe ſie an Stelle und Ort kommen in einer Baumſchule ihre Jahre ſtehen. Wo Gott und die Natur iſt, da iſt eine hohe Schule. Gott wohnet nicht in Tempeln mit Menſchenhaͤnden gemacht nicht in Jeruſalem, ſondern in ihm leben weben und ſind wir. Wer

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/192>, abgerufen am 21.11.2024.