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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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Frau v. G. Gelt! Monsieur ist erschrocken.
Ich. Ueber einen Schuß?
Herr v. G. Er erschrickt über dich, und
ich auch, gnädige Frau. Für erst bitt ich
Herr statt Monsieur! Wer nicht vor einen
Schuß erschrickt, ist kein Monsieur. Sieh
ihm ins Gesicht. Ist er erschrocken?
Frau v. G. (Zu mir) Sie haben gepredigt?
Herr v. G. Das heißt ein Seelenschuß. Ich
habe Sie weit und breit rühmen gehört.
Ich. Ohne Verdienst und Würdigkeit.
Vater. Ew. Hochwohlgebohrnen --
Herr v. G. Herr Pastor, laßen Sie mir
den Hochwohlgebohrnen weg oder --
Frau v. G. Wenn der Herr Pastor sichs
aber angewöhnt hat.
Herr v. G. So muß ers sich abgewöhnen.
Frau v. G. Falls es ohne Mühe gesche-
hen kann.
Herr v. G. Wenns auch Mühe macht.
Frau v. G. Das nenn ich Zwang.
Herr v. G. Es hängt von Ew. Gnaden
ab. Herr Pastor! Sie wolten von der Pre-
digt sagen.
Vater. Wenn Sie sie gehört hätten, wür-
den Ew. --

Herr
Frau v. G. Gelt! Monſieur iſt erſchrocken.
Ich. Ueber einen Schuß?
Herr v. G. Er erſchrickt uͤber dich, und
ich auch, gnaͤdige Frau. Fuͤr erſt bitt ich
Herr ſtatt Monſieur! Wer nicht vor einen
Schuß erſchrickt, iſt kein Monſieur. Sieh
ihm ins Geſicht. Iſt er erſchrocken?
Frau v. G. (Zu mir) Sie haben gepredigt?
Herr v. G. Das heißt ein Seelenſchuß. Ich
habe Sie weit und breit ruͤhmen gehoͤrt.
Ich. Ohne Verdienſt und Wuͤrdigkeit.
Vater. Ew. Hochwohlgebohrnen —
Herr v. G. Herr Paſtor, laßen Sie mir
den Hochwohlgebohrnen weg oder —
Frau v. G. Wenn der Herr Paſtor ſichs
aber angewoͤhnt hat.
Herr v. G. So muß ers ſich abgewoͤhnen.
Frau v. G. Falls es ohne Muͤhe geſche-
hen kann.
Herr v. G. Wenns auch Muͤhe macht.
Frau v. G. Das nenn ich Zwang.
Herr v. G. Es haͤngt von Ew. Gnaden
ab. Herr Paſtor! Sie wolten von der Pre-
digt ſagen.
Vater. Wenn Sie ſie gehoͤrt haͤtten, wuͤr-
den Ew. —

Herr
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[372/0384] Frau v. G. Gelt! Monſieur iſt erſchrocken. Ich. Ueber einen Schuß? Herr v. G. Er erſchrickt uͤber dich, und ich auch, gnaͤdige Frau. Fuͤr erſt bitt ich Herr ſtatt Monſieur! Wer nicht vor einen Schuß erſchrickt, iſt kein Monſieur. Sieh ihm ins Geſicht. Iſt er erſchrocken? Frau v. G. (Zu mir) Sie haben gepredigt? Herr v. G. Das heißt ein Seelenſchuß. Ich habe Sie weit und breit ruͤhmen gehoͤrt. Ich. Ohne Verdienſt und Wuͤrdigkeit. Vater. Ew. Hochwohlgebohrnen — Herr v. G. Herr Paſtor, laßen Sie mir den Hochwohlgebohrnen weg oder — Frau v. G. Wenn der Herr Paſtor ſichs aber angewoͤhnt hat. Herr v. G. So muß ers ſich abgewoͤhnen. Frau v. G. Falls es ohne Muͤhe geſche- hen kann. Herr v. G. Wenns auch Muͤhe macht. Frau v. G. Das nenn ich Zwang. Herr v. G. Es haͤngt von Ew. Gnaden ab. Herr Paſtor! Sie wolten von der Pre- digt ſagen. Vater. Wenn Sie ſie gehoͤrt haͤtten, wuͤr- den Ew. — Herr

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/384>, abgerufen am 26.11.2024.