Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.Enkel, Urenkel UrUrenkel und Ur Ur so viel Die lettische, cursche oder undeutsche Mein Vater unterstützte die hohe Idee von
Enkel, Urenkel UrUrenkel und Ur Ur ſo viel Die lettiſche, curſche oder undeutſche Mein Vater unterſtuͤtzte die hohe Idee von
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Enkel, Urenkel UrUrenkel und Ur Ur ſo viel
man will.
Die lettiſche, curſche oder undeutſche
Sprache lernte ich von meiner Mutter und
dem Herrn Jachnis (Johann) dem Aufſeher
uͤber die Paſtorats Bauren oder den Gottes
Berat. Das Paſtoratshaus nanndte ihn
Herr Jachnis und ſein Weib Frau Maſche
(Margerethe) er aber meinen Vater, wenn
er gleich deutſch mit ihm ſprach Zeenigs mach-
zitajs (wohlgelahrter und hochzuehrender Leh-
rer) und aus dieſen Namen, die er gab und
die ihm gegeben wurden werden meine Leſer
erſehen, daß man dieſen Menſchen halb let-
tiſch halb deutſch nahm. Es hatte Herr
Jachnis den ſemgalliſchen Dialeckt, der um
Mitau herum reſidirt und außer dieſem ſem-
galliſchen Dialeckt nach welchem die Bibel
ins lettiſche gedollmetſchet worden, hatt’ er
noch ein Flick von einem Bruſttuch, welches
einer ſeiner Vorfahren aus der eigenen Hand
des Herzog Gotthards erhalten, da er ihm
das Evangelium am Sonntage Palmarum
in undeutſcher Sprache aufſagen koͤnnen.
Mein Vater unterſtuͤtzte die hohe Idee
die Herr Jachnis, der ſich auch wol von
den Paſtoratsbauren Amtmann nennen ließ
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