Ich will hin, ich will hin -- und wenn ich seinen einen Handschu erben könnte! -- O welch eine Erbschaft hätt' ich gethan!
Der Hauswirth nahm, während dieser heiligen Entschlüße, Toback und zog ihn sehr hoch in die Höhe. --
Jetzt erst wandt' ich mich zu unsern Fuhr- leuten, um sie zu überreden, den Mittag und Abend in einem weg zu halten.
Abgemacht. --
Der Herr v. G. erkundigte sich nach Wild, -- und ich gieng spornstreichs in die Kirche. --
Eben hatte der Pfarrer den Text, den er zu der Leichenpredigt ausgesondert hatte, verlesen. Den Spruch fand der Leichenpre- diger in der Schreibtafel des Seligen aufge- schrieben und dreymal unterstrichen. Er ste- het in der zweyten Epistel an die Corinther im sechsten Capitel, vom vierten bis zehn- ten Vers: "Sondern in allen Dingen lasset uns beweisen, als die Diener Gottes, in gro- ßer Geduld, in Trübsalen, in Nöthen, in Aengsten, in Schlägen, in Gefängnis- sen, in Aufruhren, in Arbeit, in Wachen,
in
Ich will hin, ich will hin — und wenn ich ſeinen einen Handſchu erben koͤnnte! — O welch eine Erbſchaft haͤtt’ ich gethan!
Der Hauswirth nahm, waͤhrend dieſer heiligen Entſchluͤße, Toback und zog ihn ſehr hoch in die Hoͤhe. —
Jetzt erſt wandt’ ich mich zu unſern Fuhr- leuten, um ſie zu uͤberreden, den Mittag und Abend in einem weg zu halten.
Abgemacht. —
Der Herr v. G. erkundigte ſich nach Wild, — und ich gieng ſpornſtreichs in die Kirche. —
Eben hatte der Pfarrer den Text, den er zu der Leichenpredigt ausgeſondert hatte, verleſen. Den Spruch fand der Leichenpre- diger in der Schreibtafel des Seligen aufge- ſchrieben und dreymal unterſtrichen. Er ſte- het in der zweyten Epiſtel an die Corinther im ſechſten Capitel, vom vierten bis zehn- ten Vers: „Sondern in allen Dingen laſſet uns beweiſen, als die Diener Gottes, in gro- ßer Geduld, in Truͤbſalen, in Noͤthen, in Aengſten, in Schlaͤgen, in Gefaͤngniſ- ſen, in Aufruhren, in Arbeit, in Wachen,
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Ich will hin, ich will hin — und wenn
ich ſeinen einen Handſchu erben koͤnnte! —
O welch eine Erbſchaft haͤtt’ ich gethan!
Der Hauswirth nahm, waͤhrend dieſer
heiligen Entſchluͤße, Toback und zog ihn ſehr
hoch in die Hoͤhe. —
Jetzt erſt wandt’ ich mich zu unſern Fuhr-
leuten, um ſie zu uͤberreden, den Mittag und
Abend in einem weg zu halten.
Abgemacht. —
Der Herr v. G. erkundigte ſich nach
Wild, — und ich gieng ſpornſtreichs in die
Kirche. —
Eben hatte der Pfarrer den Text, den
er zu der Leichenpredigt ausgeſondert hatte,
verleſen. Den Spruch fand der Leichenpre-
diger in der Schreibtafel des Seligen aufge-
ſchrieben und dreymal unterſtrichen. Er ſte-
het in der zweyten Epiſtel an die Corinther
im ſechſten Capitel, vom vierten bis zehn-
ten Vers:
„Sondern in allen Dingen laſſet uns
beweiſen, als die Diener Gottes, in gro-
ßer Geduld, in Truͤbſalen, in Noͤthen,
in Aengſten, in Schlaͤgen, in Gefaͤngniſ-
ſen, in Aufruhren, in Arbeit, in Wachen,
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/186>, abgerufen am 25.11.2024.
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