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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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"ter- und Landschaft ebenmäßig zu thun
"verbunden, ausgenommen welche über
"dreißig Jahr nicht abgefordert und
"verjähret worden"

und so wie ich Ew. Durchlauchten tiefunter-
thänigst anflehe, diese Stelle mit der Urschrift
gegen einander halten und als stimmig verge-
wissern und attestiren zu lassen; so werden
Ew. Durchlauchten auch der königlichen Lan-
des-Regierung in Königsberg die Versiche-
rung, wenn sie erforderlich wäre, ertheilen,
daß nach diesem Abschiede verfahren, und
vorzüglich die preußischen Läufer ohne Anstand
ausgeliefert worden, wovon sowohl der Stadt
Memel, als dem Königlichen Amte Althof
Memel, Beyspiele bekannt seyn werden. Die
Seltenheit der Fälle entscheidet nichts zu mei-
nem und zu Curlands Nachtheil: denn die
preußischen Grenzen sind besetzt, und so ge-
schlossen, daß selten ein Läufling sich durchzu-
dringen Gelegenheit findet.

Wenn diese Auslieferung indessen schon
bey Bauren von curscher Seits beobachtet
wird; so werd' ich um so mehr bey einer Die-
bin, Störerin der allgemeinen Ruhe, ja selbst
einer Mordanführerin auf diese Rechtshülfe
Anspruch machen können.

Es

„ter- und Landſchaft ebenmaͤßig zu thun
„verbunden, ausgenommen welche uͤber
„dreißig Jahr nicht abgefordert und
„verjaͤhret worden„

und ſo wie ich Ew. Durchlauchten tiefunter-
thaͤnigſt anflehe, dieſe Stelle mit der Urſchrift
gegen einander halten und als ſtimmig verge-
wiſſern und atteſtiren zu laſſen; ſo werden
Ew. Durchlauchten auch der koͤniglichen Lan-
des-Regierung in Koͤnigsberg die Verſiche-
rung, wenn ſie erforderlich waͤre, ertheilen,
daß nach dieſem Abſchiede verfahren, und
vorzuͤglich die preußiſchen Laͤufer ohne Anſtand
ausgeliefert worden, wovon ſowohl der Stadt
Memel, als dem Koͤniglichen Amte Althof
Memel, Beyſpiele bekannt ſeyn werden. Die
Seltenheit der Faͤlle entſcheidet nichts zu mei-
nem und zu Curlands Nachtheil: denn die
preußiſchen Grenzen ſind beſetzt, und ſo ge-
ſchloſſen, daß ſelten ein Laͤufling ſich durchzu-
dringen Gelegenheit findet.

Wenn dieſe Auslieferung indeſſen ſchon
bey Bauren von curſcher Seits beobachtet
wird; ſo werd’ ich um ſo mehr bey einer Die-
bin, Stoͤrerin der allgemeinen Ruhe, ja ſelbſt
einer Mordanfuͤhrerin auf dieſe Rechtshuͤlfe
Anſpruch machen koͤnnen.

Es
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[434/0444] „ter- und Landſchaft ebenmaͤßig zu thun „verbunden, ausgenommen welche uͤber „dreißig Jahr nicht abgefordert und „verjaͤhret worden„ und ſo wie ich Ew. Durchlauchten tiefunter- thaͤnigſt anflehe, dieſe Stelle mit der Urſchrift gegen einander halten und als ſtimmig verge- wiſſern und atteſtiren zu laſſen; ſo werden Ew. Durchlauchten auch der koͤniglichen Lan- des-Regierung in Koͤnigsberg die Verſiche- rung, wenn ſie erforderlich waͤre, ertheilen, daß nach dieſem Abſchiede verfahren, und vorzuͤglich die preußiſchen Laͤufer ohne Anſtand ausgeliefert worden, wovon ſowohl der Stadt Memel, als dem Koͤniglichen Amte Althof Memel, Beyſpiele bekannt ſeyn werden. Die Seltenheit der Faͤlle entſcheidet nichts zu mei- nem und zu Curlands Nachtheil: denn die preußiſchen Grenzen ſind beſetzt, und ſo ge- ſchloſſen, daß ſelten ein Laͤufling ſich durchzu- dringen Gelegenheit findet. Wenn dieſe Auslieferung indeſſen ſchon bey Bauren von curſcher Seits beobachtet wird; ſo werd’ ich um ſo mehr bey einer Die- bin, Stoͤrerin der allgemeinen Ruhe, ja ſelbſt einer Mordanfuͤhrerin auf dieſe Rechtshuͤlfe Anſpruch machen koͤnnen. Es

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/444>, abgerufen am 22.11.2024.