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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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und Ruhe zu stiften, wo ihr Zank und Zwist
verbreitet habt. Seht! wie nahe liegt der
Mord, das lezte schrecklichste Cainsverbrechen
in dieser Welt, dem ersten Schritt vom rech-
ten Wege! Wie nahe! -- Wir werden uns
schwerlich in dieser Welt mehr sehn, wie sehr
aber würd' ich mich freuen, wenn wir uns
da zusammen finden würden, wo wir beyde
Partheyen sind, und wo ich auch mein Rich-
teramt dem, der mich damit belehnt hat, ab-
zugeben verbunden bin. Thut eure Pflicht,
brave tapfere Soldaten! nehmt diese Frevle-
rin hin! -- Vor der Hand kann sie nach --
ins Gefängniß abgeliefert werden, bis ihres
weitern Transports wegen von höherm Ort
Verhaltungsbefehl erfolgt.

Gott bekehre die Frevlerin!

saluis omnibus.

Dieses Promemorias wegen, musten der
Unterofficier und die zwey Mann eine Meile
vor L -- einen so genannten Augenblick, der
aber eine Stunde war, verziehen, indem der
Deputatus noch hier und da ein Wort nahm
und gab, und nun nach L --

Das erste, was Deputatus vornahm,
war die Belagerung des -- -- Hauses des

verstor-

und Ruhe zu ſtiften, wo ihr Zank und Zwiſt
verbreitet habt. Seht! wie nahe liegt der
Mord, das lezte ſchrecklichſte Cainsverbrechen
in dieſer Welt, dem erſten Schritt vom rech-
ten Wege! Wie nahe! — Wir werden uns
ſchwerlich in dieſer Welt mehr ſehn, wie ſehr
aber wuͤrd’ ich mich freuen, wenn wir uns
da zuſammen finden wuͤrden, wo wir beyde
Partheyen ſind, und wo ich auch mein Rich-
teramt dem, der mich damit belehnt hat, ab-
zugeben verbunden bin. Thut eure Pflicht,
brave tapfere Soldaten! nehmt dieſe Frevle-
rin hin! — Vor der Hand kann ſie nach —
ins Gefaͤngniß abgeliefert werden, bis ihres
weitern Transports wegen von hoͤherm Ort
Verhaltungsbefehl erfolgt.

Gott bekehre die Frevlerin!

ſaluis omnibus.

Dieſes Promemorias wegen, muſten der
Unterofficier und die zwey Mann eine Meile
vor L — einen ſo genannten Augenblick, der
aber eine Stunde war, verziehen, indem der
Deputatus noch hier und da ein Wort nahm
und gab, und nun nach L —

Das erſte, was Deputatus vornahm,
war die Belagerung des — — Hauſes des

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[475/0485] und Ruhe zu ſtiften, wo ihr Zank und Zwiſt verbreitet habt. Seht! wie nahe liegt der Mord, das lezte ſchrecklichſte Cainsverbrechen in dieſer Welt, dem erſten Schritt vom rech- ten Wege! Wie nahe! — Wir werden uns ſchwerlich in dieſer Welt mehr ſehn, wie ſehr aber wuͤrd’ ich mich freuen, wenn wir uns da zuſammen finden wuͤrden, wo wir beyde Partheyen ſind, und wo ich auch mein Rich- teramt dem, der mich damit belehnt hat, ab- zugeben verbunden bin. Thut eure Pflicht, brave tapfere Soldaten! nehmt dieſe Frevle- rin hin! — Vor der Hand kann ſie nach — ins Gefaͤngniß abgeliefert werden, bis ihres weitern Transports wegen von hoͤherm Ort Verhaltungsbefehl erfolgt. Gott bekehre die Frevlerin! ſaluis omnibus. Dieſes Promemorias wegen, muſten der Unterofficier und die zwey Mann eine Meile vor L — einen ſo genannten Augenblick, der aber eine Stunde war, verziehen, indem der Deputatus noch hier und da ein Wort nahm und gab, und nun nach L — Das erſte, was Deputatus vornahm, war die Belagerung des — — Hauſes des verſtor-

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 475. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/485>, abgerufen am 28.11.2024.