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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781.

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er. Ein lebendiger Leichenstein, zum Zeichen
der fröhlichen Auferstehung gesetzt. Ihr
setzten seine Eltern diesen lebendigen Lei-
chenstein, ihm die Mutter der Seligen,
mit Zuziehung der Kirchhofs-Obrigkeit.
ich. Mit bebender Hand. --
er. Kann nicht sagen, was man setzt, muß
mit Herz und Hand gesetzt werden, sonst
gehts auch so fort. -- -- Ohne mich
kann kein Grab gegraben und kein Baum
gepflanzet werden. Auf diesem Acker bin
ich, ohne Ruhm zu melden, Gottes Gärt-
nierer, so wie der Herr Pfarrer sein Diener
ist in der Kirche. -- Die Mutter der Se-
ligen hatte den Glauben, daß dies Paar-
chen dort Hochzeit machen würde; obgleich
ichs ihr ohn End' und Ziel sagte, sie werden
dort weder freyen noch freyen laßen. Noch
kann sie Niemand von den Gedanken ab-
wendig machen; ich wenigstens gebe meine
Kunst auf: denn sehen Sie die Bäume
wurden mit Herz und Hand so hingesetzt,
mir nichts, dir nichts. Wahrlich ein stark
Stück! Dieser Baum da, auf Ehr und
Redlichkeit, schlung sich um den andern so
herum, daß es nun freylich so aussieht, als
wären sie um einander gewunden.
Wie
S
er. Ein lebendiger Leichenſtein, zum Zeichen
der froͤhlichen Auferſtehung geſetzt. Ihr
ſetzten ſeine Eltern dieſen lebendigen Lei-
chenſtein, ihm die Mutter der Seligen,
mit Zuziehung der Kirchhofs-Obrigkeit.
ich. Mit bebender Hand. —
er. Kann nicht ſagen, was man ſetzt, muß
mit Herz und Hand geſetzt werden, ſonſt
gehts auch ſo fort. — — Ohne mich
kann kein Grab gegraben und kein Baum
gepflanzet werden. Auf dieſem Acker bin
ich, ohne Ruhm zu melden, Gottes Gaͤrt-
nierer, ſo wie der Herr Pfarrer ſein Diener
iſt in der Kirche. — Die Mutter der Se-
ligen hatte den Glauben, daß dies Paar-
chen dort Hochzeit machen wuͤrde; obgleich
ichs ihr ohn End’ und Ziel ſagte, ſie werden
dort weder freyen noch freyen laßen. Noch
kann ſie Niemand von den Gedanken ab-
wendig machen; ich wenigſtens gebe meine
Kunſt auf: denn ſehen Sie die Baͤume
wurden mit Herz und Hand ſo hingeſetzt,
mir nichts, dir nichts. Wahrlich ein ſtark
Stuͤck! Dieſer Baum da, auf Ehr und
Redlichkeit, ſchlung ſich um den andern ſo
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[273/0279] er. Ein lebendiger Leichenſtein, zum Zeichen der froͤhlichen Auferſtehung geſetzt. Ihr ſetzten ſeine Eltern dieſen lebendigen Lei- chenſtein, ihm die Mutter der Seligen, mit Zuziehung der Kirchhofs-Obrigkeit. ich. Mit bebender Hand. — er. Kann nicht ſagen, was man ſetzt, muß mit Herz und Hand geſetzt werden, ſonſt gehts auch ſo fort. — — Ohne mich kann kein Grab gegraben und kein Baum gepflanzet werden. Auf dieſem Acker bin ich, ohne Ruhm zu melden, Gottes Gaͤrt- nierer, ſo wie der Herr Pfarrer ſein Diener iſt in der Kirche. — Die Mutter der Se- ligen hatte den Glauben, daß dies Paar- chen dort Hochzeit machen wuͤrde; obgleich ichs ihr ohn End’ und Ziel ſagte, ſie werden dort weder freyen noch freyen laßen. Noch kann ſie Niemand von den Gedanken ab- wendig machen; ich wenigſtens gebe meine Kunſt auf: denn ſehen Sie die Baͤume wurden mit Herz und Hand ſo hingeſetzt, mir nichts, dir nichts. Wahrlich ein ſtark Stuͤck! Dieſer Baum da, auf Ehr und Redlichkeit, ſchlung ſich um den andern ſo herum, daß es nun freylich ſo ausſieht, als waͤren ſie um einander gewunden. Wie S

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0301_1781/279>, abgerufen am 25.11.2024.