Lorchen war. Lorchen v. W -- hatte gar viele Namen, die der Herr Vater ihr blos aus Höflichkeit beylegen laßen. Also Tin- chen) und Junker Gotthard ein Herz und eine Seele worden! Freylich hätt ich auf dies Duett eine Antwort auf Noten setzen sollen; allein sobald ich wußte, wo ich war, und mir Gotthards Verlobung mit dem lie- ben Tinchen dachte, war ich unverzüglich im Hofe! Ich wußte, wo ich die Ehre hatte zu seyn. Mein Herr Wirth und die lieben Sei- nigen, wußten nur, daß ihr Gast ein Ma- jor sey! --
Ich kann sehr kurz seyn, wenn ich meinen Lesern die Gesellschaft präsentire, in die ich sie führe.
Den Herrn v. W -- und die liebenswür- dige Frau v. W -- kennen sie. Fräulein Tinchen sind wir auch im Hofe des seligen Herrn von G -- inne geworden. Sie hatte einen Bruder, der Mücken mordete. Fräu- lein Tinchen lies sich Blut von Mücken ab- ziehen und wünschte wohl zu bekommen. -- Daß der ein und dreyßigste Julius, an wel- chem Benedictus der erste, der 6te römische Pabst, nicht minder Ignatius Lojola, im 65 Jahr gestorben, in dieser Familie denk-
wür-
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Lorchen war. Lorchen v. W — hatte gar viele Namen, die der Herr Vater ihr blos aus Hoͤflichkeit beylegen laßen. Alſo Tin- chen) und Junker Gotthard ein Herz und eine Seele worden! Freylich haͤtt ich auf dies Duett eine Antwort auf Noten ſetzen ſollen; allein ſobald ich wußte, wo ich war, und mir Gotthards Verlobung mit dem lie- ben Tinchen dachte, war ich unverzuͤglich im Hofe! Ich wußte, wo ich die Ehre hatte zu ſeyn. Mein Herr Wirth und die lieben Sei- nigen, wußten nur, daß ihr Gaſt ein Ma- jor ſey! —
Ich kann ſehr kurz ſeyn, wenn ich meinen Leſern die Geſellſchaft praͤſentire, in die ich ſie fuͤhre.
Den Herrn v. W — und die liebenswuͤr- dige Frau v. W — kennen ſie. Fraͤulein Tinchen ſind wir auch im Hofe des ſeligen Herrn von G — inne geworden. Sie hatte einen Bruder, der Muͤcken mordete. Fraͤu- lein Tinchen lies ſich Blut von Muͤcken ab- ziehen und wuͤnſchte wohl zu bekommen. — Daß der ein und dreyßigſte Julius, an wel- chem Benedictus der erſte, der 6te roͤmiſche Pabſt, nicht minder Ignatius Lojola, im 65 Jahr geſtorben, in dieſer Familie denk-
wuͤr-
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Lorchen war. Lorchen v. W — hatte gar
viele Namen, die der Herr Vater ihr blos
aus Hoͤflichkeit beylegen laßen. Alſo Tin-
chen) und Junker Gotthard ein Herz und
eine Seele worden! Freylich haͤtt ich auf
dies Duett eine Antwort auf Noten ſetzen
ſollen; allein ſobald ich wußte, wo ich war,
und mir Gotthards Verlobung mit dem lie-
ben Tinchen dachte, war ich unverzuͤglich im
Hofe! Ich wußte, wo ich die Ehre hatte zu
ſeyn. Mein Herr Wirth und die lieben Sei-
nigen, wußten nur, daß ihr Gaſt ein Ma-
jor ſey! —
Ich kann ſehr kurz ſeyn, wenn ich meinen
Leſern die Geſellſchaft praͤſentire, in die ich
ſie fuͤhre.
Den Herrn v. W — und die liebenswuͤr-
dige Frau v. W — kennen ſie. Fraͤulein
Tinchen ſind wir auch im Hofe des ſeligen
Herrn von G — inne geworden. Sie hatte
einen Bruder, der Muͤcken mordete. Fraͤu-
lein Tinchen lies ſich Blut von Muͤcken ab-
ziehen und wuͤnſchte wohl zu bekommen. —
Daß der ein und dreyßigſte Julius, an wel-
chem Benedictus der erſte, der 6te roͤmiſche
Pabſt, nicht minder Ignatius Lojola, im
65 Jahr geſtorben, in dieſer Familie denk-
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/443>, abgerufen am 22.11.2024.
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