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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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und dreyßigsten Psalms Königs und Prophe-
ten Davids.

Wahrlich kein Gedanke, der auch nur
eine Pflanzengröße übertraf; indessen traf so
mancher mein Herz --

Meine Tine gab mir mitten unter der
Rede bey einer Stelle, die ihr auffiel, die
Hand, und obgleich ihr Herr Vater diesen
Vorfall so übel vermerkte, daß er uns gern
aus einander geschlagen hätte; so blieb es
doch bey diesem Hand in Hand, bis wir sie
von Trauungs wegen aus einander nahmen,
damit sie der Herr Pastor zusammenlegen,
und: was Gott zusammen fügt, soll der
Mensch nicht scheiden, drüber sagen konnte --

Wie solch eine Kleinigkeit, zum wahren
Beweise, daß die Natur über die Kunst geht,
bis ins Innerste dringt! --

Nach der Trauung warf sich Tine in meine
Arme. Dein! sagte sie, ohne daß wir ein
Du verabredet hatten, und von Stund an,
war es du und du, dem Herrn v. W --
nicht zur kleinen Aergernis, der dieses auch
unter Eheleuten nicht so leicht erlaubte --
Wir brachten ihm anderswo ein, was hier
drauf gieng.

Keine

und dreyßigſten Pſalms Koͤnigs und Prophe-
ten Davids.

Wahrlich kein Gedanke, der auch nur
eine Pflanzengroͤße uͤbertraf; indeſſen traf ſo
mancher mein Herz —

Meine Tine gab mir mitten unter der
Rede bey einer Stelle, die ihr auffiel, die
Hand, und obgleich ihr Herr Vater dieſen
Vorfall ſo uͤbel vermerkte, daß er uns gern
aus einander geſchlagen haͤtte; ſo blieb es
doch bey dieſem Hand in Hand, bis wir ſie
von Trauungs wegen aus einander nahmen,
damit ſie der Herr Paſtor zuſammenlegen,
und: was Gott zuſammen fuͤgt, ſoll der
Menſch nicht ſcheiden, druͤber ſagen konnte —

Wie ſolch eine Kleinigkeit, zum wahren
Beweiſe, daß die Natur uͤber die Kunſt geht,
bis ins Innerſte dringt! —

Nach der Trauung warf ſich Tine in meine
Arme. Dein! ſagte ſie, ohne daß wir ein
Du verabredet hatten, und von Stund an,
war es du und du, dem Herrn v. W —
nicht zur kleinen Aergernis, der dieſes auch
unter Eheleuten nicht ſo leicht erlaubte —
Wir brachten ihm anderswo ein, was hier
drauf gieng.

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[528/0538] und dreyßigſten Pſalms Koͤnigs und Prophe- ten Davids. Wahrlich kein Gedanke, der auch nur eine Pflanzengroͤße uͤbertraf; indeſſen traf ſo mancher mein Herz — Meine Tine gab mir mitten unter der Rede bey einer Stelle, die ihr auffiel, die Hand, und obgleich ihr Herr Vater dieſen Vorfall ſo uͤbel vermerkte, daß er uns gern aus einander geſchlagen haͤtte; ſo blieb es doch bey dieſem Hand in Hand, bis wir ſie von Trauungs wegen aus einander nahmen, damit ſie der Herr Paſtor zuſammenlegen, und: was Gott zuſammen fuͤgt, ſoll der Menſch nicht ſcheiden, druͤber ſagen konnte — Wie ſolch eine Kleinigkeit, zum wahren Beweiſe, daß die Natur uͤber die Kunſt geht, bis ins Innerſte dringt! — Nach der Trauung warf ſich Tine in meine Arme. Dein! ſagte ſie, ohne daß wir ein Du verabredet hatten, und von Stund an, war es du und du, dem Herrn v. W — nicht zur kleinen Aergernis, der dieſes auch unter Eheleuten nicht ſo leicht erlaubte — Wir brachten ihm anderswo ein, was hier drauf gieng. Keine

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 528. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/538>, abgerufen am 22.11.2024.