und Curländer war, daß er Kriechen und sich ein Paar Zoll höher heben konnte, als er ge- wachsen war. Ob seine Frau ihn nicht wenig- stens auf eins einschränken, und entweder zum Curländer oder zum Franzosen bringen wird? muß die Zeit lehren. Wie es zugegangen, weiß ich nicht; allein v. E -- hat den v. K -- gefordert. Wie gewöhnlich, sie haben sich nichts gethan. Da hat jeder seinen heißhungrigen Jupiter, und dergleichen Gevatter wetzen die Scharten aus! --
Diesen Augenblick erhalt ich vom Herrn v. W -- die Nachricht, daß Herrmann in wirklichen Wahnsinn gefallen! welch ein Unterschied gegen eine Lindenkrankheit? -- Die Höflichkeit des Herrn v. W -- erlaubt es nicht, ihn von sich zu entfernen, und auf der andern Seite, bemerkt er, bin ich äus- serst mit ihm geplagt! -- Sich selbst kann Herrmann nicht überlassen werden.
Sein Sohn hat ihm dieses Jahr hundert und funfzig Thaler gesandt. Ob ihm diese Erhöhung völlig den Kopf verrückt, oder die Bitte, die Benjamin der Zulage beygefügt, ihn in Preußen zu besuchen, weiß Herr v. W -- nicht!
Die
und Curlaͤnder war, daß er Kriechen und ſich ein Paar Zoll hoͤher heben konnte, als er ge- wachſen war. Ob ſeine Frau ihn nicht wenig- ſtens auf eins einſchraͤnken, und entweder zum Curlaͤnder oder zum Franzoſen bringen wird? muß die Zeit lehren. Wie es zugegangen, weiß ich nicht; allein v. E — hat den v. K — gefordert. Wie gewoͤhnlich, ſie haben ſich nichts gethan. Da hat jeder ſeinen heißhungrigen Jupiter, und dergleichen Gevatter wetzen die Scharten aus! —
Dieſen Augenblick erhalt ich vom Herrn v. W — die Nachricht, daß Herrmann in wirklichen Wahnſinn gefallen! welch ein Unterſchied gegen eine Lindenkrankheit? — Die Hoͤflichkeit des Herrn v. W — erlaubt es nicht, ihn von ſich zu entfernen, und auf der andern Seite, bemerkt er, bin ich aͤuſ- ſerſt mit ihm geplagt! — Sich ſelbſt kann Herrmann nicht uͤberlaſſen werden.
Sein Sohn hat ihm dieſes Jahr hundert und funfzig Thaler geſandt. Ob ihm dieſe Erhoͤhung voͤllig den Kopf verruͤckt, oder die Bitte, die Benjamin der Zulage beygefuͤgt, ihn in Preußen zu beſuchen, weiß Herr v. W — nicht!
Die
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ein Paar Zoll hoͤher heben konnte, als er ge-
wachſen war. Ob ſeine Frau ihn nicht wenig-
ſtens auf eins einſchraͤnken, und entweder zum
Curlaͤnder oder zum Franzoſen bringen wird?
muß die Zeit lehren. Wie es zugegangen,
weiß ich nicht; allein v. E — hat den v. K —
gefordert. Wie gewoͤhnlich, ſie haben ſich nichts
gethan. Da hat jeder ſeinen heißhungrigen
Jupiter, und dergleichen Gevatter wetzen die
Scharten aus! —
Dieſen Augenblick erhalt ich vom Herrn
v. W — die Nachricht, daß Herrmann in
wirklichen Wahnſinn gefallen! welch ein
Unterſchied gegen eine Lindenkrankheit? —
Die Hoͤflichkeit des Herrn v. W — erlaubt
es nicht, ihn von ſich zu entfernen, und
auf der andern Seite, bemerkt er, bin ich aͤuſ-
ſerſt mit ihm geplagt! — Sich ſelbſt kann
Herrmann nicht uͤberlaſſen werden.
Sein Sohn hat ihm dieſes Jahr hundert
und funfzig Thaler geſandt. Ob ihm dieſe
Erhoͤhung voͤllig den Kopf verruͤckt, oder die
Bitte, die Benjamin der Zulage beygefuͤgt,
ihn in Preußen zu beſuchen, weiß Herr v.
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/581>, abgerufen am 01.11.2024.
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