Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

Bild:
<< vorherige Seite

Schluß! --

Endlich! wird ein großer Theil meiner
wohlmeynenden Leser, wie ich wünsche und
hoffe, sagen, und diesem Endlich sagen, setz
ich aus dem Innersten meines Herzens Gott-
lob!
entgegen. -- Gottlob! --

Also hätten wir in den gegenwärtigen
drey Theilen abgehandelt, ob kürzlich, weiß
ich nicht, einfältiglich aber gewiß, meinen
Lebenslauf,
bis auf eine sächsische Frist
vor der Messe, nebst drey Beylagen, A. B.
C. denen ich am Thor ein vielleicht zu stolzes
Prognosticon gestellet habe. Nichts ist wah-
rer, als jene Bemerkung: nulla tam odiosa
narratio, quam sui ipsius laus,
welches Junker
Gotthard sehr schön, Eigenlob stinkt, verdol-
metschen würde. Darius würd es noch hand-
greiflicher geben. Damit also nur ja nie-
mand auf den unrichtigen Gedanken falle,
als hätt' ich mir selbst dieses Monument er-
richtet; so sey es mir erlaubt zu bemerken,
daß solches blos der lettischen Muse, dem
Organisten in L -- und dem guten Gott-
frieden
zu Ehren prangert, und daß der
vierte und fünfte Theil mehr durch meine

Feder,

Schluß!

Endlich! wird ein großer Theil meiner
wohlmeynenden Leſer, wie ich wuͤnſche und
hoffe, ſagen, und dieſem Endlich ſagen, ſetz
ich aus dem Innerſten meines Herzens Gott-
lob!
entgegen. — Gottlob! —

Alſo haͤtten wir in den gegenwaͤrtigen
drey Theilen abgehandelt, ob kuͤrzlich, weiß
ich nicht, einfaͤltiglich aber gewiß, meinen
Lebenslauf,
bis auf eine ſaͤchſiſche Friſt
vor der Meſſe, nebſt drey Beylagen, A. B.
C. denen ich am Thor ein vielleicht zu ſtolzes
Prognoſticon geſtellet habe. Nichts iſt wah-
rer, als jene Bemerkung: nulla tam odioſa
narratio, quam ſui ipſius laus,
welches Junker
Gotthard ſehr ſchoͤn, Eigenlob ſtinkt, verdol-
metſchen wuͤrde. Darius wuͤrd es noch hand-
greiflicher geben. Damit alſo nur ja nie-
mand auf den unrichtigen Gedanken falle,
als haͤtt’ ich mir ſelbſt dieſes Monument er-
richtet; ſo ſey es mir erlaubt zu bemerken,
daß ſolches blos der lettiſchen Muſe, dem
Organiſten in L — und dem guten Gott-
frieden
zu Ehren prangert, und daß der
vierte und fuͤnfte Theil mehr durch meine

Feder,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0584" n="574"/>
      <div n="1">
        <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schluß!</hi> &#x2014;</hi> </p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Endlich!</hi> wird ein großer Theil meiner<lb/>
wohlmeynenden Le&#x017F;er, wie ich wu&#x0364;n&#x017F;che und<lb/>
hoffe, &#x017F;agen, und die&#x017F;em Endlich &#x017F;agen, &#x017F;etz<lb/>
ich aus dem Inner&#x017F;ten meines Herzens <hi rendition="#fr">Gott-<lb/>
lob!</hi> entgegen. &#x2014; Gottlob! &#x2014;</p><lb/>
        <p>Al&#x017F;o ha&#x0364;tten wir in den gegenwa&#x0364;rtigen<lb/>
drey Theilen abgehandelt, ob ku&#x0364;rzlich, weiß<lb/>
ich nicht, einfa&#x0364;ltiglich aber gewiß, <hi rendition="#fr">meinen<lb/>
Lebenslauf,</hi> bis auf eine &#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;che Fri&#x017F;t<lb/>
vor der Me&#x017F;&#x017F;e, neb&#x017F;t drey Beylagen, A. B.<lb/>
C. denen ich am Thor ein vielleicht zu &#x017F;tolzes<lb/>
Progno&#x017F;ticon ge&#x017F;tellet habe. Nichts i&#x017F;t wah-<lb/>
rer, als jene Bemerkung: <hi rendition="#aq">nulla tam odio&#x017F;a<lb/>
narratio, quam &#x017F;ui ip&#x017F;ius laus,</hi> welches Junker<lb/>
Gotthard &#x017F;ehr &#x017F;cho&#x0364;n, Eigenlob &#x017F;tinkt, verdol-<lb/>
met&#x017F;chen wu&#x0364;rde. Darius wu&#x0364;rd es noch hand-<lb/>
greiflicher geben. Damit al&#x017F;o nur ja nie-<lb/>
mand auf den unrichtigen Gedanken falle,<lb/>
als ha&#x0364;tt&#x2019; ich mir &#x017F;elb&#x017F;t die&#x017F;es Monument er-<lb/>
richtet; &#x017F;o &#x017F;ey es mir erlaubt zu bemerken,<lb/>
daß &#x017F;olches blos <hi rendition="#fr">der letti&#x017F;chen Mu&#x017F;e,</hi> dem<lb/><hi rendition="#fr">Organi&#x017F;ten in L</hi> &#x2014; und dem guten <hi rendition="#fr">Gott-<lb/>
frieden</hi> zu Ehren prangert, und daß der<lb/>
vierte und fu&#x0364;nfte Theil mehr durch meine<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Feder,</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[574/0584] Schluß! — Endlich! wird ein großer Theil meiner wohlmeynenden Leſer, wie ich wuͤnſche und hoffe, ſagen, und dieſem Endlich ſagen, ſetz ich aus dem Innerſten meines Herzens Gott- lob! entgegen. — Gottlob! — Alſo haͤtten wir in den gegenwaͤrtigen drey Theilen abgehandelt, ob kuͤrzlich, weiß ich nicht, einfaͤltiglich aber gewiß, meinen Lebenslauf, bis auf eine ſaͤchſiſche Friſt vor der Meſſe, nebſt drey Beylagen, A. B. C. denen ich am Thor ein vielleicht zu ſtolzes Prognoſticon geſtellet habe. Nichts iſt wah- rer, als jene Bemerkung: nulla tam odioſa narratio, quam ſui ipſius laus, welches Junker Gotthard ſehr ſchoͤn, Eigenlob ſtinkt, verdol- metſchen wuͤrde. Darius wuͤrd es noch hand- greiflicher geben. Damit alſo nur ja nie- mand auf den unrichtigen Gedanken falle, als haͤtt’ ich mir ſelbſt dieſes Monument er- richtet; ſo ſey es mir erlaubt zu bemerken, daß ſolches blos der lettiſchen Muſe, dem Organiſten in L — und dem guten Gott- frieden zu Ehren prangert, und daß der vierte und fuͤnfte Theil mehr durch meine Feder,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/584
Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/584>, abgerufen am 24.11.2024.