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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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her! lasset uns wohl leben, weil es da ist, und
unsers Leibes brauchen, weil er jung ist! Eur
Benedicite, Eur: Aller Augen: kommt her,
laßt uns Wein hohlen und voll saufen, und
soll morgen seyn, wie heute, und noch viel
mehr. Wehe! wehe! Es wird nicht lange so
seyn, der Reiche starb und ward begraben,
und als er nun in der Hölle und in der Quaal
war, hob er seine Augen auf und sahe Abra-
ham von ferne, und Lazarum in seinem
Schoos -- die Engel waren seine Seelenträ-
ger! Seiner Seele war es nicht anzusehen,
daß der Leib voll Schwären, und daß die
Hunde seine Wundärzte gewesen. Gerades
Weges, ohne allen Umweg, kam er an seinen
Ort, so wie der reiche Mann an den Seini-
gen! Was der Tod nicht machen kann!
Welche Kluft ist zwischen beyden befestiget!
Lange war der dißeitige Wall so gros nicht. --
Die Sterbens-Geschichte meiner
Mutter selbst.

Das Ableben meines Vaters war Oehl
für diese Lampe, die für die Ewigkeit brannte.
Auch der Tod des Herrn v. G --, lieferte ei-
nen Oehlbeytrag. Dieser starb plözlich in
unsrer Kirche und kann ich, wenn es verlangt

wird,

her! laſſet uns wohl leben, weil es da iſt, und
unſers Leibes brauchen, weil er jung iſt! Eur
Benedicite, Eur: Aller Augen: kommt her,
laßt uns Wein hohlen und voll ſaufen, und
ſoll morgen ſeyn, wie heute, und noch viel
mehr. Wehe! wehe! Es wird nicht lange ſo
ſeyn, der Reiche ſtarb und ward begraben,
und als er nun in der Hoͤlle und in der Quaal
war, hob er ſeine Augen auf und ſahe Abra-
ham von ferne, und Lazarum in ſeinem
Schoos — die Engel waren ſeine Seelentraͤ-
ger! Seiner Seele war es nicht anzuſehen,
daß der Leib voll Schwaͤren, und daß die
Hunde ſeine Wundaͤrzte geweſen. Gerades
Weges, ohne allen Umweg, kam er an ſeinen
Ort, ſo wie der reiche Mann an den Seini-
gen! Was der Tod nicht machen kann!
Welche Kluft iſt zwiſchen beyden befeſtiget!
Lange war der dißeitige Wall ſo gros nicht. —
Die Sterbens-Geſchichte meiner
Mutter ſelbſt.

Das Ableben meines Vaters war Oehl
fuͤr dieſe Lampe, die fuͤr die Ewigkeit brannte.
Auch der Tod des Herrn v. G —, lieferte ei-
nen Oehlbeytrag. Dieſer ſtarb ploͤzlich in
unſrer Kirche und kann ich, wenn es verlangt

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[61/0067] her! laſſet uns wohl leben, weil es da iſt, und unſers Leibes brauchen, weil er jung iſt! Eur Benedicite, Eur: Aller Augen: kommt her, laßt uns Wein hohlen und voll ſaufen, und ſoll morgen ſeyn, wie heute, und noch viel mehr. Wehe! wehe! Es wird nicht lange ſo ſeyn, der Reiche ſtarb und ward begraben, und als er nun in der Hoͤlle und in der Quaal war, hob er ſeine Augen auf und ſahe Abra- ham von ferne, und Lazarum in ſeinem Schoos — die Engel waren ſeine Seelentraͤ- ger! Seiner Seele war es nicht anzuſehen, daß der Leib voll Schwaͤren, und daß die Hunde ſeine Wundaͤrzte geweſen. Gerades Weges, ohne allen Umweg, kam er an ſeinen Ort, ſo wie der reiche Mann an den Seini- gen! Was der Tod nicht machen kann! Welche Kluft iſt zwiſchen beyden befeſtiget! Lange war der dißeitige Wall ſo gros nicht. — Die Sterbens-Geſchichte meiner Mutter ſelbſt. Das Ableben meines Vaters war Oehl fuͤr dieſe Lampe, die fuͤr die Ewigkeit brannte. Auch der Tod des Herrn v. G —, lieferte ei- nen Oehlbeytrag. Dieſer ſtarb ploͤzlich in unſrer Kirche und kann ich, wenn es verlangt wird,

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/67>, abgerufen am 21.11.2024.