Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.eine Erfindung des Mannes zu seyn; und da eine Erfindung des Mannes zu seyn; und da <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0103" n="95"/> eine Erfindung des Mannes zu seyn; und da<lb/> der Mann seine Beute oft sehr weit suchen<lb/> muſste, so gab sie die erste Ursache zur Her-<lb/> abwürdigung des Weibes. Bei dem Ackerbau<lb/> und der Viehzucht hätte es sich gewiſs länger<lb/> in Ehren und Würden erhalten können, wenn<lb/> die Jagd nicht schon den Mann bewaffnet und<lb/> er allen Vortheil und Nachtheil des Soldaten-<lb/> standes in sich vereinigt gehabt hätte. Er<lb/> stand bei seinem Weibe im Quartier. — Noch<lb/> jetzt bin ich ein Feind der Jagd, weil sie dem<lb/> Weibe jeden Schritt zur weiteren Cultur ver-<lb/> trat und alle jene Übel erzeugte, denen das<lb/> menschliche Geschlecht durch Kriege oder<lb/> Menschenjagden unterworfen worden ist. —<lb/> Zwar sagt man, daſs der Krieg oft ein Weg<lb/> zur Cultur gewesen sey und werden könne;<lb/> und freilich ist es nicht das erste mal, daſs<lb/> aus dem Bösen etwas Gutes wird: Ist und<lb/> bleibt aber, dieser Metallverwandlung des Gu-<lb/> ten und Bösen unbeschadet, Krieg nicht ein<lb/> Originalübel? Im Reiche Gottes, dessen Son-<lb/> nenaufgang und Morgensegen wir mit Dank-<lb/> sagung erwarten, wird man so wenig Menschen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [95/0103]
eine Erfindung des Mannes zu seyn; und da
der Mann seine Beute oft sehr weit suchen
muſste, so gab sie die erste Ursache zur Her-
abwürdigung des Weibes. Bei dem Ackerbau
und der Viehzucht hätte es sich gewiſs länger
in Ehren und Würden erhalten können, wenn
die Jagd nicht schon den Mann bewaffnet und
er allen Vortheil und Nachtheil des Soldaten-
standes in sich vereinigt gehabt hätte. Er
stand bei seinem Weibe im Quartier. — Noch
jetzt bin ich ein Feind der Jagd, weil sie dem
Weibe jeden Schritt zur weiteren Cultur ver-
trat und alle jene Übel erzeugte, denen das
menschliche Geschlecht durch Kriege oder
Menschenjagden unterworfen worden ist. —
Zwar sagt man, daſs der Krieg oft ein Weg
zur Cultur gewesen sey und werden könne;
und freilich ist es nicht das erste mal, daſs
aus dem Bösen etwas Gutes wird: Ist und
bleibt aber, dieser Metallverwandlung des Gu-
ten und Bösen unbeschadet, Krieg nicht ein
Originalübel? Im Reiche Gottes, dessen Son-
nenaufgang und Morgensegen wir mit Dank-
sagung erwarten, wird man so wenig Menschen
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